Mobbing – Prävention

Was man im Vorfeld gegen Mobbing tun kann

Durch Mobbing können für den Arbeitgeber immense Kosten entstehen. Die Betroffenen werden nicht selten krank und fehlen häufig, der Konflikt muss oftmals mit fremder Hilfe gelöst werden, die Motivation sinkt und die Leistungen lassen nach, wodurch die Betriebsergebnisse schlechter werden. Schätzungen beziffern die betrieblichen Kosten für Mobbing mit 30 Milliarden DM im Jahr. Neben dem gesundheitlichen Schaden für die Betroffenen Grund genug für Unternehmen und Verwaltungen, sich mit Mobbing zu beschäftigen, am besten vorbeugend.

Mobbing-Prävention

  • die betrieblichen Rahmenbedingungen sollen so gestaltet werden, dass alle Faktoren, die Mobbing begünstigen, reduziert werden
  • es muss so früh wie möglich eingeschritten werden, um die Eskalation des Konflikts zu vermeiden
  • es gibt keine Patentrezepte, sondern es gilt die jeweilige Situation genau zu analysieren

Arbeitsbedingungen verbessern

  • Arbeitsorganisation überprüfen und verbessern
    Entscheidend ist die Arbeitsorganisation im Betrieb, die nach mobbingfördernden Faktoren zu überprüfen ist und durch Investieren von Zeit und Geld verbessert werden muss (z.B. Spannung durch mangelnde Transparenz und unzureichende Informationspolitik).

  • Arbeits- und Gesundheitsschutz ernst nehmen Das Arbeitsschutzgesetz schreibt in Bezug auf psychosoziale Belastungen am Arbeitsplatz vor, mögliche Gefahrenquellen zu ermitteln, abzubauen und geeignete Maßnahmen zur menschengerechten Gestaltung der Arbeit zu ergreifen (§§ 2 – 5). Dabei sind die Maßnahmen nach § 3 mit dem Ziel zu planen, "Technik, Arbeitsorganisation, sonstige Arbeitsbedingungen, soziale Beziehungen und Einfluss der Umwelt auf den Arbeitsplatz sachgerecht zu verknüpfen". Das Gesetz bezieht explizit "Arbeitsorganisation" und "soziale Beziehungen" als mobbingfördernde Bereiche in den Arbeitsschutz mit ein. Aufgabe des Arbeitsschutzes ist es, Arbeitsorganisation und Sozialbeziehungen am Arbeitsplatz so zu gestalten, dass sie stressreduzierend und gesundheitsfördernd sind.

  • Zuständige für den Arbeits- und Gesundheitsschutz qualifizieren
    Um Mobbing-Prävention zu betreiben, müssen in den Gesundheitsschutz Ursachen und Auswirkungen von psychosozialen Belastungen, und Möglichkeiten zur Reduzierung dieser Belastungen einbezogen werden.

  • Gesundheitszirkel einführen
    Gesundheitszirkel können zu bestimmten Themen, aber auch als allgemeine gesundheitsfördernde Maßnahmen eingerichtet werden. Diese Zirkel haben den großen Vorteil, dass sich Mitarbeiter aktiv an der betrieblichen Gesundheitsförderung beteiligen. Damit sich Konflikte nicht verlagern und daraus Mobbing entsteht, können diese Zirkel auch betriebliche Stress-Situationen untersuchen und versuchen sie abzuschaffen.

Sozialbeziehungen gestalten

  • Führungskräfte schulen
    Um die sozialen Beziehungen im Betrieb positiv zu gestalten, bedarf es gezielter Schulungen für Führungskräfte. Trainings in Konfliktbewältigung, Sozialintegration und Kommunikation sind geeignete Instrumente, um Konflikteskalationen und Mobbingentwicklungen zu unterbinden. Insbesondere sollten Leitungskräfte der unteren und mittleren Ebenen unbedingt mit einbezogen werden, da diese in erster Linie mit Unzufriedenheit und Spannungen konfrontiert werden.

  • Team- und Konfliktfähigkeit der Beschäftigten trainieren
    Auch die Mitarbeiter sollten in ihrer Kommunikations- und Kritikfähigkeit wie auch in ihrer Bereitschaft zu Kooperation und Konfliktregelung unterstützt werden um die Zusammenarbeit zu verbessern. "Investitionen" in die kommunikativen und stressbewältigenden Ressourcen der Mitarbeiter verhindern nicht nur Mobbingstrukturen, sie steigern auch die Motivation und Arbeitszufriedenheit.

Betriebliches "Mobbing-Abwehrsystem" einrichten

  • Mobbing als unerwünschtes Fehlverhalten zur Sprache bringen in:
    – Betriebs-/Personalversammlungen
    – Leitungs-, Abteilungs- und Mitarbeiterbesprechungen
    – Besprechungen mit Personalverantwortlichen, Personalvertretung und Arbeitsschutzkräften
    – Öffentlichkeitsarbeit im Betrieb (schwarzes Brett, Betriebszeitung, Rundschreiben etc.)
  • Mit Mitarbeitern sprechen und sie befragen
  • "Beschwerdestelle" einrichten bzw. Ansprechpartner benennen
  • Weiterbildung zum Thema Mobbing
  • Betriebs-/Dienstvereinbarungen
  • Mustervertriebsvereinbarungen: "Mobbing" und "Konfliktregulierung"

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