Das ist paradox!: Führungs-Paradoxa

Ein Paradoxon oder Paradox, auch Paradoxie und in der Mehrzahl Paradoxa genannt, ist ein scheinbarer oder tatsächlich unauflösbarer, unerwarteter Widerspruch.

Zum Beispiel: Je mehr ich motiviere, um so unmotivierter werden meine Mitarbeiter.
Eine Unterform:
Je mehr ich Forderungen durch Erfüllung aufhalten möchte, um so größer wird der Strom an Forderungen.
Je größer die Wirkungen von Unhöflichkeit, desto häufiger kommt es dazu.


Paradox:

Das 88 %- oder das Selbstbild-Fremdbild-Paradox

1


Eine Gallup-Studie (2004) stellte fest: 88-Prozent der deutschen Mitarbeiter
sind mit Ihrem Chef  unzufrieden oder sogar sehr unzufrieden. Im gleichen Jahr wurden Führungskräfte befragt, was sie glauben, wie zufrieden Ihre Mitarbeiter mit ihnen als Chefs sind. Es kamen ebenfalls 88 Prozent heraus. Nur umgekehrt.  

Bei allen Abstrichen, die man bzgl. der Vergleichbarkeit der Studien machen muss, gibt es hier eine unglaubliche Selbstbild-Fremdbild-Differenz. Der Feedbackmangel (quantitativ wie qualitativ)  ist die Ursache dieses Phänomens. Mitarbeiter bleiben nett und freundlich, auch wenn längst das „Rabattmarkenheft“ voll ist.
 


Paradox:

Fachliche Autorität

2


Je mehr eine Führungskraft durch seine Fachlichkeit beweisen möchte
, dass sie es verdient hat Führungskraft zu sein, um so mehr verliert sie den Anspruch Führungskraft zu sein. 

Natürlich wird eine Führungskraft mehr akzeptiert, wenn sie fachlich richtig liegt und das gut vermitteln kann. Eine Führungskraft, die zeigen muss, dass sie besser ist, hat Schwierigkeiten bei der Delegation, bei der Akzeptanz anderer Ideen und anderer Wege.

 


Paradox:

Persönliche Autorität

3


Je mehr eine Führungskraft durch ihre Persönlichkeit beweisen möchte
, dass sie es verdient hat Führungskraft zu sein, um so mehr verliert sie den Anspruch Führungskraft zu sein.  

Persönlichkeit kann man nicht erzwingen, man kann sie nur anstreben. Genauso kann man nicht erzwingen Vorbild zu sein, besonders dann, wenn man glaubt beweisen zu müssen, der bessere Mensch zu sein

 


Paradox:
Höflichkeits-Paradox

4


Je mehr Verantwortung eine Führungskraft für andere Menschen trägt, umso mehr Rücksicht
sollte sie nehmen und umso mehr Höflichkeit sollte sie zeigen. Das Gegenteil scheint der Fall. Jetzt bin ich Chef, jetzt kann ich so sein, wie ich wirklich bin. Willst Du den Charakter eines Menschen erkennen, so gebe ihm Macht.   

Unhöflichkeit scheint das Recht der Führungskraft, ja Führungsmerkmal, ein behavioristisches Statussymbol zu sein. Woran könnte man vorher erkennen, ob ein netter Mitarbeiter zu einem unhöflichen Chef wird?

 


Paradox:
Motivations-Paradox

5


Schon Reinhard Sprenger behauptet: Jedes Motivieren ist Demotivieren!

(Mythos Motivation)  „Motivations-Schüsse“, die nicht genau treffen, gehen nach hinten los. Die Projektion der eigenen Werte auf die Werte des Anderen und das Planen von Motivation am grünen Tisch, ohne wirklich zu wissen, was Mitarbeiter wollen, ist die Ursache dieses Widerspruches.  

Hinzu kommt, dass ein nicht angemessenes Nachgeben bei einem Mitarbeiter zu Begehrlichkeiten bei anderen Mitarbeitern führen kann.

 

 

 


Liebe Führungskraft,

fehlt Ihnen bei der Auflistung der Führungsparadoxa noch ein scheinbarer Widerspruch? Fällt Ihnen noch ein weiteres Paradox ein?

Dann schreiben Sie uns bitte eine Mail an:
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