Michael Schmidt – Um den eigenen Verhaltensstil, aber auch den anderer Menschen besser erkennen und darauf reagieren zu können, dienen die folgenden Stilbeschreibungen als Anhaltspunkte.
Dabei kommt es nicht darauf an, dass alle Punkte genau erfüllt sind, sondern ob Sie an Ihrem bzw. dem Verhalten der anderen häufiger die folgenden Punkte beobachten können.
Je höher die Trefferquote, umso eindeutiger die Ausprägung des Verhaltensstils.
Typ A: Treibend
Grundorientierung: |
|
Verstandesbetont, Ziel-/aufgabenorientiert; treibend; |
Lieblingsrolle: |
|
Macher |
typische Eigenschaften: |
|
stark realitätsbezogen benutzt induktive Logik |
Stärken: |
|
konzentriert sich auf Fakten und Ergebnisse orientiert sich an der Realität und den vorhandenen |
Schwächen: |
|
übersieht leicht fehlenden Konsens |
Wirkung auf Andere: |
|
direkt und dominant/mächtig |
Ausdrucksform: |
|
trifft vorrangig direkte und konkrete Aussagen |
Hat Freude an: |
|
Herausforderungen |
Fühlt sich unWohl bei: |
|
zu theoretischen, gefühlsbetonten, subjektiven und |
Unter Stress: |
|
reagiert er autokratisch bzw. regt sich auf |
|
|
|
TYP B: Liebenswürdig/ |
|
|
Grundorientierung: |
|
gefühlsbetont, beziehungsorientiert; freundlich, idealistisch; |
Lieblingsrolle: |
|
Betreuer |
typische Eigenschaften: |
|
zuvorkommend im Umgang mit Anderen |
Stärken: |
|
konzentriert sich auf Prozesse und Beziehungen |
Schwächen: |
|
übersieht gerne oder akzeptiert nicht harte Fakten |
Wirkung auf Andere: |
|
aufmerksam, zuhörend, ermutigend |
Ausdrucksform: |
|
äußert Gefühle und Ideen in Zusammenhang mit |
Hat Freude an: |
|
freundlichen, wert- und gefühlsbetonten Diskussionen |
Fühlt sich unWohl bei: |
|
zu sachlichen Diskussionen ohne menschlichen Bezug |
Unter Stress: |
|
sieht er/sie beleidigt oder verletzt aus |
|
|
|
TYP C: Analytisch |
|
|
Grundorientierung: |
|
sachlich-zurückhaltend, verfahrensorientiert; detailbetont; |
Lieblingsrolle: |
|
Experte |
typische Eigenschaften: |
|
formale und logische Ableitungen |
Stärken: |
|
ist gut im Entwickeln von Methoden und Plänen |
Schwächen: |
|
übersieht leicht Werte und Subjektives |
Wirkung auf Andere: |
|
kühl und fleißig |
Ausdrucksform: |
|
beruft sich gerne auf allgemeingültige Regeln |
Hat Freude an: |
|
strukturierten und rationalen Untersuchungen |
Fühlt sich unWohl bei: |
|
irrationalen, ziellosen und zu spekulativen Diskussionen |
Unter Stress: |
|
zieht er sich zurück; reagiert nicht |
|
|
|
TYP D: Extrovertiert/Expressiv |
|
|
Grundorientierung: |
|
risikobereit, extrovertiert, problemlösungsorientiert |
Lieblingsrolle: |
|
Integrator |
typische Eigenschaften: |
|
integrierende Sichtweise |
Stärken: |
|
schaut auf die grundsätzlichen Annahmen |
Schwächen: |
|
verliert Zustimmung durch zuviel Kontroverse |
Wirkung auf Andere: |
|
herausfordernd |
Ausdrucksform: |
|
formuliert Konzepte und Visionen |
Hat Freude an: |
|
spekulativen, philosophischen und intellektuellen |
Fühlt sich unWohl bei: |
|
vereinfachenden, oberflächlichen, höflichen, nüchternen oder sich im Kreis drehenden Diskussionen |
Unter Stress: |
|
macht er auf Spaß oder greift an |
|
|
|
Tipps zum Umgang mit den verschiedenen Verhaltensstilen
|
Stil A: Treibend |
Stil B: Liebenswürdig |
Stil C: analytisch |
Stil D: Extrovertiert |
Seine/Ihre Stärken |
Führung/ Durch-setzungsvermögen |
Hilfsbereitschaft/Unterstützung |
Systematik/ |
Begeisterung/Aufge- schlossenheit |
Seine /Ihre Schwächen |
Dominanz |
Nachgiebigkeit |
Gefühlsangst |
Launigkeit |
Er/sie Kann lernen |
Anderen Raum zu gewähren |
Eigene Akzente zu setzen |
Position zu beziehen |
Zu hinterfragen |
Er/Sie sucht |
Macht |
nerkennung |
Respekt |
Aufmerksamkeit |
Er/Sie braucht ein Klima |
Das auf ihn eingeht |
Der mensch-lichen Wärme |
Der Transparenz |
Des Beifalls |
Hilf ihm/Ihr |
Sich Zeit zu lassen |
Seine Beziehun-gen zu stärken |
Sein Gesicht zu wahren |
Einen Gang zu-rückzuschalten |
Arbeite mit ihm/Ihr |
effizient |
kooperativ |
sorgfältig |
Interessiert |
Unterstütze seine/Ihre |
Schlussfolgerun-gen und Aktionen |
Beziehungen und Gefühle |
Prinzipien und Denkweisen |
Visionen und Intuitionen |
Argumentiere ihm/Ihr gegenüber |
Welche Lösung die Beste ist |
Warum diese Lösung die Beste ist |
Wie ein Problem zu lösen ist |
Wer diese Lö-sung bereits angewendet hat |
Gib ihm/Ihr zur Entscheidung |
Freiräume und Möglichkeiten |
Sicherheiten |
Beweise/ |
Referenzen und Ansporn |
Er/Sie liebt |
Herausforderungen |
Die Zuneigung der Beteiligten |
Details |
Den Überblick und den Spaß |
Na, haben Sie sich und andere wiedererkannt? Prima! Dann können Sie ja konkret an der Verbesserung der Kommunikation und Zusammenarbeit mit Menschen arbeiten, die anders „ticken“ als Sie.
Doch Vorsicht! So einfach sind die Menschen nicht in Schubladen zu stecken und zu kategorisieren. Nehmen Sie daher das Modell der Verhaltensstile zur Verbesserung Ihre Menschenkenntnis und zum Ausbau Ihrer Sozialkompetenz, aber „hauen Sie es den anderen bitte nicht um die Ohren“ (z. B. so: „Ha, mal wieder typisch analytisch“, oder: „Immer diese Macher mit Ihrer Ungeduld!“). Falls Sie sich gelegentlich doch dabei erwischen, lesen Sie bitte nochmals die Grundannahmen des Modells (auf Kölsch: Jeder Jeck ist anders.) und bedenken Sie, das jedes Individuum viel zu vielschichtig ist, um in eine 16er-Schablone zu passen.
Viel Spaß beim Beobachten!
Hier geht’s zum Teil 1 – Menschenkenntnis (zu) leicht gemacht.