FAZ.NET – Ein Banküberfall vor dem Haus, ein Brand oder ein Unfall der Hauskatze: Wenn es darum geht, Ausreden für das Zuspätkommen zu erfinden, sind Arbeitnehmer kreativ. Dabei ist es den Chefs gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten wichtig, dass die Mitarbeiter pünktlich erscheinen. Das zeigt eine aktuelle Studie des Internet-Karriereportals „Careerbuilder“.
Für die Studie wurden vom 29. April bis zum 7. Mai rund 130 deutsche Führungskräfte unterschiedlicher Branchen befragt. 40 Prozent der Führungskräfte in Deutschland achten seit der Krise stärker darauf, wann Mitarbeiter eintreffen. Für 31 Prozent der Arbeitgeber wäre es sogar ein Kündigungsgrund, wenn ein Angestellter zwei- oder dreimal zu spät zur Arbeit kommt. Für neun Prozent ist diese Grenze bei vier bis fünf Verspätungen erreicht.
Ungewöhnliche Ausreden
Vorgesetzten ist es zwar am liebsten, wenn Mitarbeiter ihren Arbeitstag zu den vorgesehenen Zeiten beginnen, viele Unternehmen ermöglichen ihren Mitarbeitern aber auch eine gewisse Flexibilität. Für 34 Prozent der deutschen Arbeitgeber ist es unproblematisch, wenn Angestellte zu spät kommen, solange sie ihre Arbeit gut und in angemessener Zeit erledigen.
Die Umfrage ermittelte auch die ungewöhnlichsten Ausreden bei Verspätungen. Ein Unternehmen berichtete ein Arbeitnehmer habe sich damit entschuldigt, dass er beunruhigt über einen bevorstehenden Kometeneinschlag gewesen sei. Ein anderes erklärte, ein Beschäftigter habe von einem Pferd berichtet, das über eine Hecke direkt auf sein Autodach gesprungen sei. Ein Arbeitnehmer sagte, er habe sich verspätet, weil sein Auto durch einen gestohlenen Wagen blockiert war, von dem die Polizei gerade Fingerabdrücke nahm.
625 Führungskräfte befragt
„Unpünktlichkeit hat Einfluss darauf, wie ein Mitarbeiter im Hinblick auf Professionalität und Zuverlässigkeit wahrgenommen wird. Nicht nur für Vorgesetzte sondern auch für Kollegen ist wiederholtes Zuspätkommen ärgerlich“, sagte Tony Roy, Managing Director, der Plattform Careerbuilder in Deutschland. „Wer seinen Arbeitstag besser und im Vorfeld plant, kommt nicht nur pünktlicher, sondern auch entspannter zur Arbeit.“
Für die Umfrage, die von der britischen Marktforschungsagentur „Shape the Future“ ausgefürhrt wurde, wurden in der Zeit vom 29. April bis zum 14. Mai 625 Führungskräfte in Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien und Schweden online befragt. Unter den Teilnehmern waren Geschäftsführer, Direktoren und Manager mit Personalverantwortung. Der gesamte Stichprobenumfang liegt bei 133, unter Berücksichtigung einer Fehlerquote von 8,5 Prozent und einer Wahrscheinlichkeit von 95 Prozent. Die Umfrage wurde streng nach den Richtlinien der britischen Market Research Society durchgeführt.