Ulrich Grannemann – Was für einen Führungsstil habe ich? Und welcher Führungsstil ist der Richtige? Diese sind vielleicht die häufig gestellten Fragen zu Beginn von Trainings mit Führungskräften.
Einen Führungsstil habe ich immer. Meine Talente und Werte, meine Persönlichkeit prägt automatisch meinen Stil. Und dieser Führungsstil passt auf eine bestimmte Kombination von Menschen und Aufgaben genau. Spannend wird es, wenn mein natürlicher, angeborener Stil eben nicht mehr passt, vielleicht sogar schädlich wird und vor allem ob ich merke, dass mein Stil nicht der Richtige ist. So ist tendenziell die Führungskraft überlegen, die viele Wahlmöglichkeiten erlernt und nutzen kann.
Vor diesem Hintergrund habe ich hier die 12 wichtigsten Führungsstilkonzepte zusammengestellt. Diese lassen sich vier Gruppen zuordnen:
- Die Grundhaltungen
- Die Rollenkonzepte
- Die funktionsbezezogenen Führungsstile
- Die Orientierungen
Führungsstil: Stile der situativen Führung nach Blanchard und Zigami
Hier die wichtigsten Typologien zur Einteilung und Definition von Führungsstilen
1. Die Grundhaltungen
1.1. Vorgeschichtliche Führungsstile
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1.2. Archetypen der Führung
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Schon in der Horde sind über die Führungsfunktionen grundlegende Führungsstile erkennbar
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Im Stamm entstehen die Archetypen der Führung, die Erwartungen, Wahrnehmung und Verhalten steuern
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Das wohl bekannteste Führungsstilmodell: Das Basismodell nach Kurt Lewin
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Führungsstil 1
“Mammutjäger“ Anführer, Jäger
Schnelle Ad-hoc-Entscheidungen, kurze Anweisungen (Außenorientierung, neue Märkte, neue Produkte und Prozesse, Elefantenjäger)Führungsstil 2 “Mammutzerleger“ Koordinatoren, Zusammenführer
Koordiniert und organisiert Abläufe und Aufgaben (Innenorientierung, Elefantenzerleger) |
Der Vater
Patriarchaten, Paternalismus, Vater-Kind-AbhängigkeitDer Held Leistet Übermenschliches, rettet und siegtDer Heilsbringer Magier, Schamane, Halb-Gott |
Autoritär
Die Entscheidung trifft der VG allein. Kein Widerspruch geduldetKooperativ VG bezieht MA in das Betriebsgeschehen durch sachliche Diskussionen oder durch Delegation von Verantwortung einLaissez-faire Führungsstil erlaubt MA große Freiheiten. Der VG greift nicht in das Geschehen ein. Informationen fließen zufällig. |
2. Die Rollenkonzepte:
2.1. Managementtypen von Laukamm und Walsh
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2.2. Berufliches Rollenkonzept von Maccoby
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2.3. Rollenkonzepte nach Jung, Belbin und anderen
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Weniger Führungsstile als Managementstile
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Er hat Berufsauffassungen analysiert und kommt zu folgenden Zuordnungen
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Einwickelt aus der Typenlehre von C.G. Jung. In der Diagnostik wohl das häufigste angewandte Konzept mit vielen Varianten
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Entrepeneur
Bei schwacher Wettbewerbsposition und EntstehungsphaseVerteidiger Entstehungsphase bei starker WettbewerbspositionVerwalter Starke Position in der Reifephase Sanierer |
Der Fachmann
perfekt, fleißig, zuverlässigDer Spielmacher ehrgeizig, wettbewerbsorientiertDer Integrator ausgleichend, Harmonie schaffend Der Dschungelkämpfer |
Der Neuerer/Erfinder
kreativ, hat IdeenDer Wegbereiter extrovertiert und begeisterungsfähig Der Koordinator
moderiert, führt Entscheidungen herbeiDer Macher überwindet Widerstände Der Beobachter
sammelt Info, urteilt gutDer Umsetzer Kompetent, zuverlässig Der Teamspieler
sorgt für HarmonieDer Perfektionist Schwachstellenanalytiker Der Spezialist Der Knowhow-Tträger
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3. Die funktionsbezogenen Führungsstile:
Wie delegiere ich, wie entscheide ich und wie motiviere ich?
Delegationsstile
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Entscheidungsstile
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Motivationsstile
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Situative Führung nach dem 1 Minuten-Manager von K. Blanchard und P. und D. Zigarmi. Für mich das wirksamste und plausibelste Stilkonzept
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Tannenbaum und Schmidt beschreiben ein Kontinuum von autoritär bis demokratisch
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Horst Joachim Rahn unterscheidet mitarbeiterbezogene Führungsstile. Jeder Mitarbeiter wird anders behandelt, entsprechend seinem Verhalten.
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S1: Anweisend
Bei geringem Reifegrad der MAS2: Überzeugend/ “Coachend“ Klare Anweisungen und HintergrundinformationS3: Beratend Konsultiert, aber überlässt Entscheidungen S4: (Voll-) Delegierend |
Autoritär
Entscheidet und ordnet an Patriarchalisch
Entscheidet, begründet und setzt durch Informierend
Entscheidet und versucht zu überzeugen Beratend
Informiert, hört Meinung der MA Kooperativ
Lässt Lösungen entwickeln und wählt aus Partizipativ
Lässt im abgesteckten Rahmen entscheiden Demokratisch
MA entscheiden autonom, VG als Koordinator |
Integrierend
bei Neulingen und Außenseitern Anspornend
bei Drückebergern, Faulen und Leistungsschwachen Fördernd
bei Leistungsstarken und Gruppenstars
remsend
bei Frechen, Rädelsführern, Querulanten, Ehrgeizlingen, Intriganten
Ermutigend
bei Schüchternen und Problembeladenen Wertschätzend
bei Frohnaturen, ausgleichenden und geselligen Gruppenmitgliedern |
4. Orientierungen:
Bin ich mehr aufgaben- oder menschenorientiert? Sorge ich mehr für Ergebnisse (transaktional) oder für Veränderung (transformational). Kommuniziere ich mehr fokussiert oder eher verdeckt-tangential?
4.1. Verhaltens-Theoretischer Ansatz
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4.2. Transaktionale und transformationale Führungsstile
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4.3. Menschenbild und Kommunikationsstil
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Managerial-Grid (Verhaltensgitter) nach Blake/Mouton
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Bass unterscheidet diese beiden Formen, Robert Dilts bringt weitere Unterformen dazu
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Wird die autoritär-abwertende bzw. die kooperativ-respektierende Einstellung mit den Kommunikationsstilen kombiniert, entstehen folgende Typen
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Effektivität der Führung ist abhängig von der „Beachtung des Menschen“
und der
„Beachtung der Arbeitsleistung“Diese beiden Dimensionen mit jeweils 9 Abstufungen öffnen das Verhaltensgitter.
Schlussendlich empfiehlt sich einen Führungsstil im Feld 9,9 anzustreben, bei welchem eine hohe Arbeitsteilung mit begeisterten Menschen einhergeht. |
Transaktionale-Führung
Führung bei Ausnahme (interveniert nur bei Abweichungen)
Kontingente Belohnung (Wenn vereinbarte Leistung, dann…)Transformationale Führung Intellektuelle Anregung
(durch Argumente, Ideen) Inspirierende Führung (Stärkt Werte, Motivation) Individuelle Rücksicht (pers. Coaching/ Beratung) Charismatische Führung (Mission und Vision vermitteln) |
Der Verletzende
wertet ab, findet aber klare WorteDer „Meuchel-Mörder“ wertet ab, zerstört, aber hintenherrumDer Wattebäuschchen-Werfer nett, aber unklar und manipulierend Die Führungskraft |
Diese 12 Führungsstil-Konzepte decken meines Erachtens mind. 95 Prozent der zitierten Modelle ab. Ansonsten schätze ich, dass jeden Monat irgendwo auf der Welt eine neue Typenlehre entsteht. Davon sollten wir uns nicht verrückt machen lassen.
Der vielleicht wichtigste Führungsstil wurde bisher gar nicht abgebildet. Nämlich die Frage: Wie schwer mache ich es meinen Mitarbeitern mir zu sagen, was sie auf dem Herzen haben?
Dann bekomme ich nämlich direkt vom Mitarbeiter ohne Test und Modell gesagt, welcher Führungsstil gerade fehlt.