Ulrich Grannemann – Charlotte Fritz von der Portland State University erforscht die Wirkung von Pausen auf Motivation und Vitalität in der Arbeit und kommt zu teilweise überraschenden Ergebnissen.
Kurze Pausen
Erste Erkenntnis: Die kleinen Pausen während der Arbeitszeit bringen nur dann etwas, wenn sie mit der Arbeit zu tun haben: Eine Planung machen, ein Plausch beim Kaffee, bei einem Kollegen nachfragen, ihn Loben oder einem Kollegen helfen. Musik hören oder private Pläne schmieden ist sogar schädlich für Motivation und Vitalität. Bei kleinen Pausen scheint es günstiger zu sein, wenn man auf die Arbeit fokussiert bleibt.
Mittagspausen
Das gilt nicht für die längere Mittagspause. Hier kann Entspannung genauso nachhaltigen Effekt haben wie neue Dinge lernen, seinen Horizont erweitern, egal ob die Inhalte mit der Arbeit zu tun haben oder nicht.
Urlaub
Der Urlaub ist wichtig. Fehlt der Urlaub, dann nehmen die Krankheiten und Störungen zu. Das gilt auch für Burnout und andere Erschöpfungszustände. Bleibt allerdings viel liegen, wird der Erholungseffekt unter Umständen schon in 14 Tagen aufgebraucht. Drei kürzere Urlaube scheinen mehr zu bringen als ein großer langer Jahresurlaub.
Was als nächstes ansteht, wäre die Erforschung der Büroeinrichtung und Architektur auf die Erholung. Kaffeeecken, Teeküchen, Themenräumen etc.
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Leserkommentar:
Die Erkenntnisse entsprechen auch meiner Erfahrung. Mehrere Kurzpausen, in der im Artikel beschriebnen Art und Weise, bringen immer wieder den nötigen Abstand und die Entspannung, bevor am Thema weitergearbeitet wird. Auch sind mir mehrere, kürzere Urlaube (7-10 Tage) viel lieber. Das Vor- und Nacharbeiten längerer Abwesenheiten ist alles andere als lustig. (MP)