Ihre Karriere stockt? Vielleicht sollten Sie Ihren Namen ändern!

Eine Glosse von Michael Schmidt – Laut einer Untersuchung der Universität Cambridge, die vor kurzem veröffentlicht wurde, sind Menschen mit Nachnamen wie Kaiser, König oder Fürst in Deutschland auf den oberen Führungsebenen 27-mal häufiger vertreten als statistisch zu erwarten wäre. Bei den Beschäftigten der niedrigeren Ebenen treten hingegen die Namen Bauer, Bäcker und Koch überdurchschnittlich oft auf.

Wissenschaftler der TU Chemnitz stellten zudem fest, dass auch der Vorname für die Karriere förderlich oder hinderlich sein kann. Je moderner ein Name eingeschätzt wird, als umso jünger wird die Person empfunden und damit auch zugleich attraktiver und intelligenter (vorausgesetzt, die Testpersonen kannten  nur den Namen). Die Wirkung des Vornamens kommt bereits früh zum Tragen. 2009 deckte eine Studie der Uni Oldenburg auf, dass Pädagogen in Deutschland Kinder mit ausländischen Vornamen wie Chantal, Cedric, Mandy und Kevin schnell einer bildungsfernen Schicht zuordnen und diese entsprechend weniger wohlwollend benoten. Insbesondere Kevin löste Zuschreibungen wie „leistungsschwach“ und „verhaltensauffällig“ aus (Ohne Kenntnis der Person!).

Ähnliche Differenzierungen nehmen viele Menschen auch in Bezug auf abgekürzte Namen im Gegensatz zu Namen in voller Länge vor (so die Untersuchungen des Namensforschers Thomas Liebecke). So werden eine Jennifer, ein Alexander oder ein Maximilian als erfolgreicher eingeschätzt als eine Jenny bzw. ein Alex oder Max. Sogar bei der Partnersuche können Namen sowohl attraktivitätssteigernd als auch abschreckend wirken; das ergab eine Studie der Humboldt-Universität Berlin an Hand von Klickraten bei 47000 Usern eines Online-Dating-Portals. Als besonders attraktiv wurden Alexander, Lena, Felix, Paul oder Hannah angesehen, im Gegensatz zu – Sie ahnen es schon – Chantal und Kevin. Darüber hinaus ergab die Studie, dass Personen mit einem unbeliebten Vornamen in der Regel über ein niedrigeres Selbstwertgefühl als Durchschnitts- Singles verfügen und mehr rauchen.

Zur Zeit sind bei der Namensgebung neben der Renaissance der Klassiker auch ungewöhnliche Vornamen im Vormarsch wie Raider, Don Armani, Belmondo (um nur einige zu nennen). Diese Namen erhöhen leider die Wahrscheinlichkeit, dass die Träger dieser Namen häufiger in psychiatrischen Kliniken und Gefängnissen landen, wie bereits eine Studie aus den 1940er Jahren belegte.

Was heißt das nun für Sie?  Falscher Name als Karrierehindernis? Nicht unbedingt! Nehmen Sie es als Ansporn, es allen zu zeigen! Schließlich kann man als Vorstand ja auch (Joe) Ackermann, (Joe) Kaeser oder (Heinrich) Hiesinger heißen. Falls Sie jedoch an eine Namensänderung denken sollten, so ist das in Deutschland einer der bürokratischsten und unkalkulierbarsten Verwaltungsprozesse überhaupt. Und bedenken Sie außerdem: Namen unterliegen auch Moden! Was heute cool erscheint, ist Morgen vielleicht out. Mein Tipp: Doch lieber mit außergewöhnlicher Leistung überzeugen. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein  selbstbewusstes Jahr 2014.

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Leserkommentar:

„Na ja, wenn ein Kind lange Zeit von Eltern beeinflusst wird, die es Don Armani genannt haben, ist es nicht besonders verwunderlich, wenn es eines Tages in der Psychatrie landet…(ist nicht ganz ernst gemeint)“

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