Ulrich Grannemann – Führung ist nicht gleich Führung. Keine Situation ist wie die andere. Was die Führung stark prägt, ist die Messbarkeit von Prozess und Output der Leistung. So unterscheidet Camillus (Strategic Planning and Management Control, 1984) vier Grundtypen mit unterschiedlicher Anwendbarkeit von Controlling-Instrumenten und leitet daraus eine Prozess-Output-Matrix ab.
Der Grundtypus hat eine Reihe von Auswirkungen auf mein Führungsinstrumentarium:
• Möglichkeiten struktureller Führung, d. h. die Möglichkeit Mitarbeiter mit Zahlen zu steuern
• der vorherrschende Reifegrad von Mitarbeitern (siehe Situative Führung)
• die möglichen Führungsspannen
• Notwendigkeit von Vertrauen
Typ
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Messbarkeit
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Beispiele, typische Bereiche
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Instrumente
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Typ I
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Input bekannt, Output messbar, Prozess messbar
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Produktion,
Logistik |
Input-Output-Beziehungen, Operation Research
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Typ II
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Input bekannt, Output messbar, Prozess nicht messbar
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Vertrieb, Verkauf
Rechtsabt. Ergebnisse sind messbar, aber nicht der Weg dorthin. Einzelne Elemente erhalten kreative Vorgänge, die sich der Messbarkeit und Abbildung entziehen |
Betrachtung der Output-Effektivität
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Typ III
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Input bekannt, Output nicht messbar, Prozess teilweise messbar
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Personalabteilung
Ausbildung, Training, einige Stabsabteilungen Die Anzahl von Bewerbungen, Teilnehmern und Gesprächen ist messbar. Die Erfolgsmessung ist ein Ergebnis eher subjektiver Bewertung |
Betrachtung von Prozessen, Abläufen und Praktiken
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Typ IV
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Input bekannt, Output nicht messbar, Prozess nicht messbar
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Forschung und Entwicklung, (strat.) Marketing
Weder Output noch Prozess sind messbar. Hoher Aufwand qualitativer Ziel- und Erwartungs- abstimmung
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Betrachtung des Input-Ressourcen-einsatzes
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Typ V
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Sollte nicht vorkommen: Input nicht bestimmt
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„Koste-Was-Es-Wolle“-Projekte
Solle nicht vorkommen, dass das Input-Budget nicht bestimmt ist. Rechnungen, „Nach-Aufwand“ soll es hier und da wohl immer noch geben. |
Bestimmung der Budget-Obergrenzen, Frühwarn-
systeme
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Folgen bei Typus-Wechsel
Besonders wichtig ist diese Klassifizierung, wenn Sie als Führungskraft den Controlling-Typus wechseln. Hier müssen ganze Werkzeugkästen neu gelernt werden (Entwicklung von VI nach I). Oder anders herum gewohnte Instrumente sind nicht anwendbar und verfehlen ihre Wirkung (Veränderung von I in Richtung IV). So führt so mancher Wechsel bei den Mitarbeitern zu „Augen-Reiben“, wenn plötzlich „artfremde“ Führungsinstrumente angewandt werden.