Welche Ziele braucht das Land?

Ulrich Grannemann – Viele Führungskräfte verzichten auf die enorm entlastende und steuernde Wirkung von Zielen.

 
Ziele: viele Mythen und Missverständnisse
 
Das Thema Ziele mit ist vielen Mythen und Missverständnissen verbunden. Eine Ursache ist die enorme Bedeutungsbreite, die das Wort „Ziel“ im Deutschen tragen muss. Es gibt Projektziele, Aufgabenziele, Auftragsziele, Minimum-, Korridor- und Optimierungsziele. Ziele bzgl. Kennzahlen, Fähigkeiten und spätestens seit dem „Management by Objectivs“ als gelten Ziele als Führungskonzept.
 
Kein Wunder, denn ein Ziel beschreibt einen Zustand in der Zukunft – und die Zukunft ist ein weites Feld.
 
 
Zielmythen
 
Mythos 1: Ziele müssen widerspruchsfrei sein.
Das können Sie gar nicht. Das System der Ziele muss das Gleichgewicht von Einsatz und Verbrauch, von Wachstum und Stabilität steuern. Der Widerspruch liegt in der Natur des Zielsystems
 
Mythos 2: Ziele müssen realistisch und erreichbar sein.
Wenn das Ziel der Ziele Orientierung ist, ist die Richtung entscheidend. Der Polarstern als Ziel hat schon vielen Menschen das Leben gerettet. Erreicht hat ihn niemand bisher.
 
Mythos 3: Ziele müssen messbar sein.
Dann müssten wir auf sämtliche so genannten weichen Ziele verzichten. Ziel müssen skalierbar sein, damit der Fortschritt nachvollzogen werden kann
 
 
Ziel der Ziele: Orientierung
 
Hier geht es um die Ziele, die den Mitarbeitern die Basisorientierung für Ihr Handeln geben. Ziele, die wie Dauermagneten unser Handeln und das Handeln der Mitarbeiter bestimmen, sollen die täglichen Handlungsentscheidungen vereinfachen oder gar ermöglichen.
 
Es sind die Ziele, die für Sie und für die Mitarbeiter gleichermaßen über das ganze Jahr und vielleicht sogar über mehrere Jahre gelten, weil sie die Ziele Ihres Bereiches darstellen, die sich aus Ihrem Bereichsauftrag, Ihrer „Business Mission“ ergeben. Das Ziel der Ziele ist Orientierung
 
 
Was sind Ziele in erster Linie nicht?
 
Auch wenn die Versuchung nahe liegt, aber Ziele sind erst in zweiter Linie Mittel zur Leistungsbeurteilung, Instrument zur Entgeltfindung und zur Motivation (Missbrauchsgefahr!).
 
 
 
Zur Auswahl der Ziele:
 
Zu viele Gesundheitsdaten, zu wenig Lebenszweck
 
Schon der Gründer der Managementtheorie, Peter Drucker, macht auf ein Missverhältnis aufmerksam: Neben den selbstverständlichen „Gesundheitsdaten“ eines Unternehmens (EBIT, Deckungsbeiträge etc.) wird viel zu wenig auf die wirklichen Ergebnisse eines Unternehmens geschaut. Und das sind für ein Krankenhaus geheilte Patienten, für Schulen die jungen Menschen die Hochschulreife haben, und für unsere Kunden der Nutzen unseres Outputs.
 
Die Ursache ist klar: Das Controlling stellt Zahlen zu den Geldflüssen zur Verfügung. Daten zur bereichsspezifischen Leistungsqualität müssen in den einzelnen Bereichen erhoben werden.
 
 
Leistung
Daten zum Lebenszweck
 
Ressourcen
Daten zur Gesundheit
 
 
Wie messen Sie Ihren Output?
 
 
Wie messen Sie Ihre Ressourcen?
Leistungs-
qualität
Leistungsquantität
 
Ressourceneinsatz
Ressourcen-verbrauch
Qualität der Leistung:
                         
Quantität
Budget
Umsätze
 
Kosten
Verbesserung der Leistung  bei internen/ externen Kunden
 
Zahl der Produkte, Dienst-
leistungen, Fälle
Honoraren,
Umsätzen,
Zahl der Arbeitsstunden
 
Kosten-struktur, Unter-, Obergrenzen
Kritisch: Investition in die Erfassung der Qualität
 
Kritisch: häufig ein sehr einseitiges Maß
Kritisch: Bei Selbständigen nicht immer vorhersagbar
Kritische Werte: Über-Unterdeckung des Budgets, Liquidität
Kritischer Wert: Ist der Anteil der Zukunfts-investitionen hoch genug
 

Achten Sie darauf, dass Sie nicht nur Ressourcendaten zur Verfügung haben, auch wenn die Definition und die Erfassung der Qualitätsdaten Zeit und Geld kostet. Aber genau hier liegt das richtige Feedback zur ständigen Verbesserung Ihrer Leistung. Alles was man nicht zurückmelden kann, kann man auch nicht verbessern!

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Veröffentlicht in Veränderungsmanagement.

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