Was hindert gute Führung?

Ulrich Grannemann – Alle Geführten scheinen sich einig zu sein: Es wird zu wenig und wenig gut geführt. Aber alle Führungskräfte bekräftigen einhellig, wie wichtig die Mitarbeiter im Allgemeinen und Führung im Besonderen ist. Was verschwindet da im Bermuda-Dreieck zwischen Absicht und Wahrnehmung? 

Was hindert und hemmt gute Führung?
 
 
Die bisher am häufigsten genannten Antworten auf die Frage sind:
 
  1. Die Ignoranz der Führungskräfte: Sie sind fest davon überzeugt, genial, gut und perfekt zu sein. Und das Umfeld spiegelt es Ihnen auch noch. Keiner traut sich was anderes rückzumelden. Das größte Problem in der Führung ist, das es in Führungsetagen von Führungstalenten nur so wimmelt. Etwas provokant: Woran erkennt man schlechte Führungskräfte? Daran, dass sie sich für gut halten.

    ( –> Organisationen müssen andere Führungskräfte einstellen)

 
  1. Die Führungskräfte bleiben Sachbearbeiter oder lassen sich zu besseren Referenten degradieren. Mitarbeiter? Das ist das, was bei der Arbeit stört. Erst der Chef, dann der Kunde, dann der Kollege, von dem man was braucht, dann wieder der Chef. Der Termin mit dem Mitarbeiter? Der wird wieder verschoben. Es zählt nur der Blick nach oben. Es gibt keine Zeitprobleme, sondern nur Prioritätenprobleme.

    ( –> Führung beginnt mit Selbstführung)

 
 
  1. Die Chefs der Chefs machen die eigenen Mitarbeiter zu Referenten und kümmern sich nicht die Bohne darum, ob der eigene Mitarbeiter auch gut führt. Motivation, gut zu führen? Gleich Null. Daher auch der Spruch: Erstklassige Führungskräfte haben erstklassige Mitarbeiter, zweitklassige Führungskräfte haben drittklassige Mitarbeiter.

    ( –> Führungskräfte sollten auch danach beurteilt werden, ob sie auf gute Führung der eigenen Mitarbeiter achten)

 
  1. Gute Führung wird nicht belohnt. Alle Studien belegen, dass Unternehmen schlechte Führung dulden; Hauptsache die Zahlen stimmen. Leitlinien und Sonntagsreden und Realität klaffen auseinander. Wie wird deutlich, dass derjenige, der besser führt auch größere Chancen auf Karriere und Weiterkommen hat?

    ( –> Wie kann gute Führung in das Beförderungssystem eingebaut werden?)

 
 
  1. Führungskräfte holen und/oder bekommen zu wenig Feedbackvon den eigenen Mitarbeitern. Die wüssten genau, was fehlt und woran genau wir als Chefin/Chef arbeiten sollten. Stattdessen bleiben die Mitarbeiter freundlich, grüßen nett und finden sogar lobende Worte, auch wenn sie das Gegenteil denken. Aber der Chef verteilt die guten und die schlechten Aufgaben.

    ( –> Einmal fragen reicht nicht. Vertrauen für Feedback braucht Nachhaltigkeit) 

 

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