Führungsstile nach Kurt Lewin

Die heutige Betriebswirtschaftslehre tendiert eher zum demokratischen Führungsstil, wobei hier auch das Aufgabengebiet mit in die Betrachtung eingezogen werden muss. Z. B. ist eine demokratische Führung während eines Feuerwehreinsatzes wenig hilfreich. Es existieren verschiedene Abstufungen zwischen dem autoritären und demokratischen Führungsstil.

Neueren Überlegungen zur Folge ist aber auch ein demokratischer (oder kooperativer) Führungsstil nicht als das Optimum zu bezeichnen. Vielmehr tendiert man heute zur so genannten situativen Führung, nach der der optimale Führungsstil von der jeweiligen Situation abhängt.

Autoritärer bzw. hierarchischer Führungsstil

Der Vorgesetzte gibt Anweisungen, Aufgaben und Anordnungen weiter, ohne die Mitarbeiter nach ihrer Meinung zu fragen. Die Entscheidung trifft der Chef allein. Von seinen Untergebenen erwartet der Vorgesetzte nahezu bedingungslosen Gehorsam und duldet keinen Widerspruch oder Kritik. Bei Fehlern wird bestraft, statt zu helfen. Dieser Führungsstil ist beispielsweise im militärischen Bereich vorherrschend.

Vorteile:

• Hohe Entscheidungsgeschwindigkeit
• Übersichtlichkeit der Kompetenzen
• Gute Kontrolle
• Kurzfristig verbesserter Einfluss auf die Arbeitsleistung innerhalb einer Organisations- einheit

Nachteil:

• Mangelnde Motivation der Mitarbeiter
• Einschränkung der persönlichen Freiheit
• Gefahr von Fehlentscheidungen durch überforderte Vorgesetzte
• Eventuell Potenzial zur Rivalität zwischen Mitarbeitern, wodurch neue Talente nicht entdeckt werden könnten
• Birgt Risiko der Kopflosigkeit, sobald ein wichtiger Entscheidungsträger ausfällt

Kooperativer bzw. demokratischer Führungsstil

Der Vorgesetzte bezieht seine Mitarbeiter in das Betriebsgeschehen mit ein. Er erlaubt Diskussionen und erwartet sachliche Unterstützung. Bei Fehlern wird in der Regel nicht bestraft, sondern geholfen. Durch Delegation wird Verantwortung übertragen.

Die Vorteile

• Hohe Motivation der Mitarbeiter
• Entfaltung der Kreativität
• Entlastung des Vorgesetzten
• Arbeitsklima ist meistens positiv

Nachteile:

• Entscheidungsgeschwindigkeit kann sinken aufgrund längerer Debatten
• Birgt Potenzial zu Disziplinschwierigkeiten unter den Mitarbeitern

Laissez-faire-Führungsstil

Der Laissez-faire-Führungsstil lässt den Mitarbeitern viele Freiheiten. Sie bestimmen ihre Arbeit, die Aufgaben und die Organisation selbst. Die Informationen fließen mehr oder weniger zufällig. Der Vorgesetzte greift nicht in das Geschehen ein, weder hilft, noch bestraft er.

Vorteile:

• Gewährung von Individualität und einer eigenständigen Arbeitsweise der Mitarbeiter
• Mitarbeiter können ihre Entscheidungen eigenständig treffen

Nachteile:

• Gefahr von mangelnder Disziplin, Kompetenzstreitigkeiten und Unordnung
• Gefahr von Rivalität unter Mitarbeitern und Grüppchenbildung
• Risiko, dass Außenseiter benachteiligt werden bzw. auf der Strecke bleiben

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Veröffentlicht in Führungsauftrag.

Ein Kommentar

  1. Sehr geehrtes Team von Leadion,

    erstmal: Ein guter Überblick – auch für jene Führungskräfte, die sich mit der Frage konfrontiert sehen: Wie soll ich bloß führen?

    Wenn man dabei ist, seine Führung umzustellen, dann neigt man dazu, es anfangs entweder zu lasch, oder zu locker angehen zu lassen. Dies geschieht meistens deshalb, dass sie sich unsicher fühlen. Bloß keinen Fehler machen, das ist die Devise.

    Dabei und das ist mein persönlicher Eindruck: Weder der Laissez-faire-Führungsstil, noch ein autoritärer Führungsstil ist optimal. Natürlich hängt es vom Charakter der Führungskraft ab, für welchen Führungsstil er sich entscheidet. Doch sollte gute Führung eine Mischung aus mehreren Formen sein. Strenge und Disziplin gehören ebenso zu einer guten und menschlichen Führung, wie Wertschätzung und sich Zeit für einander zu nehmen. Wie sehen Sie das?

    Alles Liebe,
    Christian Hinze

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