Grundlagen verbaler Kommunikation
Der Begriff „mangelhafte Produktivität“ (als sprachliche Repräsentation) wird von sechs verschiedenen Mitarbeitern sechsmal unterschiedlich verstanden, weil sie sechs unterschiedliche Erfahrungen damit haben.Darüber hinaus können auch beim Einzelnen unter der Oberfläche des Begriffes „mangelnde Produktivität“ Tiefenstrukturen (Vorerfahrungen, Vorannahmen, etc.) verschüttet werden, die ihm nicht mehr zugänglich/ bewusst sind und damit
- die Problemerfahrung und
- die Problemlösung
verhindern können.
Die Veränderung der Erfahrungen geschieht auf dreifache Weise (Modellbildung)
- Generalisierung
- Tilgung
- Verzerrung
die sich in sprachlichen Veränderungen niederschlagen. Diese Prozesse haben positive Funktionen, die die Orientierung und das Handeln vereinfachen. Sie können sie aber auch einschränken:
- Generalisierung ist der Prozess, durch den die ursprüngliche subjektive Erfahrung verallgemeinert wird. Ein bestimmter Mitarbeiter hat durch sein Verhalten meine Produktivität begrenzt. Die Verallgemeinerung besteht nun darin zu glauben, mangelnde Produktivität beruhe immer auf diesem Mitarbeiterverhalten oder dieses Verhalten führe immer zu mangelnder Produktivität.
- Tilgung ist der Prozess, durch den wir selektiv bestimmte Aspekte einbeziehen und andere ausschließen. Funktionale Spezifizierung führt beim Mitarbeiter oft zu Tilgungen: Der Forscher, der kein Kostenverständnis hat, der Werbefachmann, der kein Verständnis für ethische Prinzipien entwickelt hat, etc.
- Verzerrung ist der Prozess, durch den Wahrnehmungen und Daten so verdreht werden, dass sie nicht mehr für Verhaltensverbesserungen taugen. Ein Mitarbeiter (MA) mit dem Selbstverständnis „Ich weiß alles“ beantwortet die Erklärung eines Managers mit der dahinter liegenden Botschaft: „Ich kann nichts mehr von Dir lernen“.
Eine Möglichkeit negative Auswirkungen der genannten Prozesse zu vermeiden liegt in der Anwendung des im Folgenden dargestellten Präzisionsmodells.