Die Identifikation mit einem Team wird erheblich gefördert, wenn es klare Verantwortlichkeiten und Kompetenzen gibt, die sich häufig auch in formalen hierarchischen Strukturen niederschlagen. Wichtig ist, dass jedes Teammitglied eine bestimmte Funktion und Rolle zugewiesen erhält oder selber übernehmen kann. Dazu kommt, dass der Einzelne in seiner Rolle und Aufgabe nicht nur vom Team akzeptiert werden muss, sondern auch sich selber in seiner Rolle akzeptieren kann.
Es ist sehr wertvoll, sich zu überlegen, ob die formalen Verantwortungsbereiche mit den informellen Gruppenstrukturen übereinstimmen. Inkongruenzen führen immer zu Krisen und Konfliktsituationen: Rivalitäten, Abschieben von Aufgaben, Liegenbleiben von unangenehmen Aufgaben, Passivität und Stagnation der Gruppenentwicklung.
Für die Analyse der eigenen Teamsituation eignen sich die (griechischen) Rollenbezeichnungen und Beschreibungen aus der Abbildung 1: ALPHA als Führer, dessen Position durch GEGEN-ALPHA strittig gemacht wird; die jeweils unterstützenden GAMMAS und DELTAS, sowie die eher distanzierten BETAS und der Außenseiter OMEGA. (In kleineren Teams finden sich entsprechende Konstellationen oder Mischformen.)
Ein erstes wichtiges Ziel für die Entwicklung des Teams ist es, die Energien von ALPHA und GEGEN-ALPHA (mit jeweiligen ,,Verbündeten") nicht gegeneinander, sondern im kooperativen Wettbewerb zum Wohl des Unternehmens einzusetzen. Darüber hinaus ist es wichtig, den ALPHA so für sich zu gewinnen, dass er seine Position und Stellung dazu verwendet, die übrigen Teammitglieder nicht in die Passivität und Anpassung zu bringen, sondern sie in ihrer Eigenverantwortlichkeit und Aktivität unterstützt.