Attila Oess (1993, S.120 ff) beschreibt folgende Ursachen für den Misserfolg von Qualitätsmanagement- Projekten:
Geringes Engagement des Managements
Das Top Management ordnet oft genug QM- Maßnahmen für ihre Mitarbeiter ein, vergisst aber gelegentlich die eigene Vorbildfunktion!
Unklare TQM- Ziele
Klare und für die Mitarbeiter nachvollziehbare Ziele können erst nach einer umfassenden Diagnosephase des Unternehmens (Stärken/Schwächen) formuliert werden. So wird für die Mitarbeiter ihr konkreter Beitrag zum Erreichen dieses Ziels deutlich und sie übernehmen Verantwortung (Commitment).
Auffassung: TQM=Einführung von Qualitätszirkeln
TQM betrifft alle Bereiche und Mitarbeiter und kann nicht an die Mitglieder eines Qualitätszirkels delegiert werden.
Unklarheiten über die Reichweite von TQM
TQM ist ein abteilungs- und bereichsübergreifendes Konzept, das erreichen will, dass interne und externe Kundenanforderungen optimal erfüllt werden können (kein"Abteilungsdenken").
Mangel eines klaren Konzepts
Die erfolgreiche Einführung von TQM erfodert ein klares Vorgehen, das Schritt für Schritt aufeinander aufbaut.
Falsches Selbstverständnis des Steuerungsgremiums
Um als Steuerungsgremium erfolgreich und Impulse für den TQM- Prozess gebend zu sein, umfasst das Selbstverständnis "Helfer, Unterstützer, Ratgeber und/oder Katalysator."
Irreale Zeitvorstellungen
Auswirkungen eines tiefgreifenden TQM- Prozesses zeigen sich nicht schon nach einigen Monaten- vielmehr ist hier mit sichtbaren Ergebnissen in Zeitspannen von ein bis zwei Jahren zu rechnen.
Noch´n Programm
In Unternehmen gibt es auch Modewellen und aktuelle Trends, die heute wichtig und bahnbrechend sind und in ein paar Wochen und Monaten wieder in der Schublade und damit in Vergessenheit geraten. Damit TQM nicht ebenfalls ein Schubladen- Projekt wird, sollte schon in der Ankündigung des TQM- Programms für die Mitarbeiter deutlich werden, dass etwas qualitativ anderes sich ankündigt.