Der Myers-Briggs Typenindikator (MBTI)

Der Myers-Briggs Typenindikator (MBTI) gehört in den USA zu den im vergangenen Jahrzehnt am stärksten öffentlich beachteten Tests. Das Verfahren basiert auf der Typenlehre von C.G. Jung, wobei es jedoch keine klinisch relevanten Persönlichkeitsaspekte erfasst. Der Anwendungsschwerpunkt des Tests liegt in der Beratung, Unterstützung von Teamentwicklungsmaßnahmen und im Trainingsbereich. Aus diesem Grund findet der MBTI am häufigsten Anwendung in der Personalarbeit.

Die Auswertungsergebnisse des MBTI sollen in erster Linie den Teilnehmern selbst dienen, die hierdurch ein besseres Verständnis über ihre ?individuelle Herangehensweise and die Welt? gewinnen sollen. Daher kann der MBTI beispielsweise dazu beitragen, Konflikte in Arbeitsgruppen zu analysieren, die auf unterschiedlichen Wahrnehmungs- und Verhaltensgewohnheiten der Gruppenmitglieder basieren.

Theoretischer Hintergrund

Dem MBTI liegt die Typentheorie des Schweizer Arztes und Psychoanalytikers Carl Gustav Jung zugrunde. Jung erklärte die individuellen Unterschiede vor allem dadurch, dass jeder Mensch seine Umwelt in einer für ihn charakteristischen Weise wahrnimmt (Wahrnehmung) und aus diesen Wahrnehmungen charakteristische Schlussfolgerungen zieht (Beurteilungen). Er ging davon aus, dass diese Präferenzen von Geburt and feststehen. Das Verhalten eines Menschen ist nach der Theorie durch seine individuellen Präferenzen, seine spezifische Herangehensweise und Interpretation der Wirklichkeit erklärbar.
Entscheidend für psychisches Wohlbefinden und eine gesunde Persönlichkeitsentwicklung ist nach Jung nicht die Veränderung oder Annäherung an spezifische Eigenschaftsausprägungen, sondern vielmehr die Förderung und Entwicklung der jeweiligen Präferenzen.

Der MBTI wurde von K. Briggs zusammen mit ihrer Tochter I. Briggs-Myers entwickelt. Generell unterscheidet der MBTI in der Beschreibung individueller Unterschiede zwei Einstellungen und zwei Funktionen.
Die erste Einstellung beschreibt, ob der Teilnehmer außen- oder innenorientiert ist (Jung: Extraversion/Introversion). Die zweite Einstellung bezieht sich auf die Interpretation der Außenwelt; unterschieden wird dabei zwischen einer eher beurteilenden und einer eher wahrnehmenden Herangehensweise.
Die beiden Funktionen beschreiben das Herangehen an die Außenwelt. Die Erste trennt im Hinblick auf die Wahrnehmung zwischen einer sinnlichen (?über die Sinne vermittelten, konkreten) und intuitiven (eher gefühlsmäßigen) Informationsaufnahme und -verarbeitung.
Die zweite Funktion beschreibt die Art der Bewertung, diese kann eher analytisch oder gefühlsmäßig erfolgen.

Die ableitbaren Typen sind jedoch nicht in ?Reinform? anzutreffen, sondern sind in unterschiedlichem Ausmaß in jedem Menschen angelegt. Der MBTI soll erfassen, welche der Einstellungen und Funktionen präferiert werden.

Im Anhang finden Sie eine Darstellung der verschiedenen Präferenzen.

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