Basiskonflikt des Managements

Fundamentaler Widerspruch

Jemand sehr Kluges sagte: Hinter allen (persönlichen) Konflikten steht verborgen immer der gleiche Grundkonflikt, auf den sich alle Konflikte reduzieren lassen: Der Konflikt zwischen Selbstverwirklichung und Anpassung.

Das ergibt sich aus dem Paradoxon: Ich will überleben, das geht aber nicht ohne die anderen.Gibt es einen solchen fundamentalen Widerspruch auch in Unternehmen?

Für das Unternehmen kann man formulieren:

?Das Richtige produzieren mit möglichst geringem Aufwand.?

Es beginnt mit der fundamentalen Strategieentscheidung: Soll das Unternehmen

  • Kostenführerschaft (Kosten runter, oder bessere Wertschöpfungsstruktur) oder

  • Leistungsführerschaft (den Kundennutzen besser treffen, oder mehr Quantität rausholen) oder gar beides anstreben?

Basiskonflikt: Effektivität versus Effizienz

Noch einfacher ausgedrückt ist es ein Widerspruch zwischen

  • Effektivität: Die richtigen Dinge tun und

  • Effizienz: Die Dinge richtig tun

Die Managementaufgabe besteht dann darin, diese beiden Größen in der richtigen Balance zu halten, d.h. zu integrieren.

Den Effektivitätswerten sind z.B. Marketing und Vertrieb verpflichtet. Effizienzwerte vertreten auftragsgemäß Controlling, Produktion, Einkauf, Finanzierung.

Eine weitere Konfliktlinie ist die zeitliche Hauptorientierung: konkrete Handlung, Umsetzung vs. taktische, strategische Planung.

Visualisiert in einem Diagramm sollte das Top-Management rechts oben die Werte ausgleichen.

Wo liegt der Machtzeiger?

Je stärker der Kosten- bzw. Effizienzdruck ist, umso mehr wird sich der ?Machtzeiger? in Richtung der y-Achse verschieben. (Wir brauchen mehr Standardisierung, wir müssen schlanker werden). Die andere Seite fordert bzw. verteidigt die Produktvielfalt. Wir brauchen neue, bessere, andere Produkte. Die Entscheidungs-Prozesse laufen natürlich dann am besten, wenn die Bereiche sich zur Mitte orientieren, nicht in den Ecken oder Seitenlinien stehen und die Kräfte auf der Diagonalen durch Konflikte verschlissen werden bzw. zwischen den Fronten zerrieben werden.

Wie stelle ich die Bereiche auf, welche Aufträge gebe ich ihnen?

„Wer ist der nächste Chef, welche Richtung vertritt er und in welche Richtung bewegt sich der Machtzeiger“ sind Fragen bei jedem Führungswechsel. Es gilt möglichst viele MA aufzubauen, die auf der Diagonalen liegen. Das Projektmanagement ist u.a. als zwischen Effektivität und Effizienz vermittelnde Größe geschaffen worden.

Über viele Symptome dieser Konflikte gibt Peter Schütz in „Grabenkriege im Management“ Auskunft.

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Veröffentlicht in Arbeitsmanagement.

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