Formen der Aufbauorganisation

Innerhalb der Organisationsgestaltung werden drei unterschiedliche Grundformen der Aufbauorganisation unterschieden:

1. Funktionale Organisationsstruktur
  • Spezialisierung nach Tätigkeit (verrichtungsorientiert)
2. Objektorientierte Organisationsstruktur
  • Auch divisionale oder Spartenorganisation genannt
  • Spezialisierung nach Objekten: Kunden, Regionen, Produkte,…
  • Eingliederung von funktionalen Bereichen werden zentral oder in jeder Division vorgenommen
3. Matrix Organisation
  • Bedeutet eine gleichzeitige Spezialisierung nach unterschiedlichen Aufgabendimensionen
  • Die Matrixschnittstelle ist zwei Vorgesetzten unterstellt (Mehrliniensystem)

Funktionale Organisationsstruktur

Anwendungsbedingungen:

  1. typische Organisationsform bei der Gründung von Unternehmen
  2. kleineres / mittleres Unternehmen
    (da erst eins oder wenige Produkte vorhanden sind und ein kleiner Markt bedient wird)
  3. homogenes Produktprogramm oder dominantes Produkt vorhanden

Vorteile:

  1. Nutzung von Größen- und Spezialisierungsvorteilen
    (ausgeprägtere Lerneffekte)
  2. Kontroll- und Koordinationsvorteile innerhalb von Funktionsbereichen

Nachteile:

  1. Überforderung der Leitung mit Koordinationsaufgaben
  2. Geringe markt- und Kundennähe
  3. Bereichsegoismen (strategische Gesamtausrichtung gerät aus dem Fokus)
  4. Gefahr der Vernachlässigung strategischer Unternehmensziele
  5. Schwierige Erfolgsbeurteilung der Abteilungen

Objektorientierte Organisationsstruktur

Anwendungsbedingungen:

  1. Größeres Unternehmen
  2. Auf mehreren Märkten tätig
  3. Heterogenes Produktprogramm

Vorteile:

  1. Quantitative Entlastung der Geschäftsführung
    (Höhere Anzahl an Leitunsstellen: bspw. Divisionsleiter)
  2. Qualitative Entlastung der Geschäftsführung
    (Komplexitätsreduktion und aggregierte Infos)
  3. Unabhängige Gestaltbarkeit einzelner Divisionsstrategien
  4. Höhere Transparenz / exaktere Leistungsberuteilung der Divisionen
  5. Höhere Anreizwirkung / Motivation durch größere Autonomie
  6. Wachstum leichter zu managen
    ( höhere Kundennähe, leichtere Durchsetzung)
  7. Desinvestitionen leichter zu managen

Nachteile:

  1. Synergieverluste durch mangelnde Teilbarkeit von Ressourcen / suboptimale Betriebsgrößen
  2. Potenzielle Divergenz zwischen Divisions- und Unternehmenszielen
  3. Viele Führungspositionen

Matrix-Organisation

Anwendungsbedingungen:

  1. Zwei ungefähr gleich wichtige Erfolgsfaktoren
    (Produktfokus, Kundenfokus, Regionenfokus, Funktionsfokus,…)
  2. Erfordernis große Informationsmengen zu berücksichtigen
  3. Hohe Ressourcen- und Entscheidungsinterdependenzen zwischen den Bereichen

Vorteile:

  1. Reduzierung des Bereichsegoismus / der Teilzieloptimierung aufgrund des Mehrliniensystems
  2. Qualitativ bessere Problemlösungen durch produktive Konflikte und Anreize mehrerer Dimensionen
  3. Wissenstransfer zwischen Abteilungen einfacher
  4. Größere Flexibilität durch fallweise Entscheidungen
  5. Entlastung der Führungsspitze durch mehr Selbstabstimmung

Nachteile:

  1. Großer Bedarf und hohe Anforderungen an Matrix-Leitungskräfte
  2. Hohe Konfliktträchtigkeit / Reibungsverluste durch Kompetenzstreitigkeiten und Abstimmungsprobleme
  3. Unklare Verantwortlichkeiten und Rollenkonflikte
  4. Schwierige Zurechnungsfähigkeit von Erfolgen und Misserfolgen
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Veröffentlicht in Arbeitsmanagement.

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