Akzeptieren Sie sich als Führungskraft? Werden Sie als Führungskraft akzeptiert?
Mitarbeiter und Situation stellen häufig bereits hohe Anforderungen an die Führungskraft. Probleme, die sich aus Selbstzweifeln bezüglich der eigenen Rolle und Identität als Führungskraft ergeben, sind nicht nur überflüssig sondern führen häufig auch zu gravierenden Problemen.
Kleiner Selbsttest: Abteilungsmeeting. Sie haben einen Beitrag geleitstet. Ein Mitarbeiter verdreht die Augen und flüstert seinem Sitznachbarn etwas in Ohr. ?Da ist es wieder? die akzeptieren mich nicht als Führungskraft?? ich bin nicht gut genug. Ich muss versuchen mich bei ihm ?Lieb-Kind? zu machen, oder mal hart durchgreifen, den Kampf aufnehmen.“ Sie fühlen sich ohnmächtig. ?Da ist ja wieder dieses A-..! Wie werde ich den bloß los? Nachher werde ich mal mit ein paar Leuten über ihn reden? ?Bevor ich mir eine falsche Fantasie mache, frage ich ihn, ob es eine Frage zum aktuellen Thema gibt?“ |
Wenn Sie sich nicht als Führungskraft akzeptieren, passiert folgendes:
Sie interpretieren die Verhaltenweisen der Mitarbeiter unter Umständen falsch
Die Mitarbeiter lassen sich nichts sagen, sie tuscheln, tratschen hinter meinem Rücken, stellen provozierende Fragen, Klagen, Jammern und machen verdeckte Vorwürfe, sind einfach demotiviert und planen hinter meinem Rücken die Meuterei. Und das alles, weil Sie ?eigentlich? keine Führungskraft sind? Zunächst einmal sind es ungeeignete Wege der Mitarbeiter etwas zu erreichen.
Sie reagieren falsch
Das ?Beweisen-Wollen? der Führungsrolle ist ein schlechter Ratgeber: Sie versuchen fantasierte Erwartungen der Mitarbeiter zu erfüllen: Sie werden nachgiebig, wollen es allen recht machen. Oder Sie werden zu hart („Ich muss zeigen, wer hier Chef im Hause ist!“), legen ?Chef-Allüren? an den Tag (persönliche Autorität) oder Sie versuchen immer besser zu sein als Ihre Mitarbeiter – immer die bessere Idee, immer noch perfekter, länger, schneller, d.h. immer noch eine Korrektur (fachliche Autorität).
Sie werten Ihren eigenen Chef ab
Sie werten Ihren Chef und/oder das Unternehmen ab, der Ihnen den Auftrag Führungskraft zu sein gegeben hat. Wenn Sie Entscheidungen Ihres Chefs in Frage stellen, bedenken Sie: Sie werten ihn ab, denn Sie sagen ihm indirekt: „Ich glaube, dass sie sich geirrt haben.“
Das Unternehmen möchte, dass Sie zu Ihrer Aufgabe stehen!
Ich mag zwar (manchmal) eine schlechte Führungskraft sein, aber ich bin eine Führungskraft! Oder: Ich muss beweisen, dass ich jeden Tag besser werde, aber ich muss nicht beweisen, dass ich es verdient habe, eine Führungskraft zu sein! |
Sie mögen nicht alles richtig machen als Chef. Es mag auch sein, dass Sie in schwierigen Situationen nicht immer gut reagieren. Aber, woran es keinen Zweifel geben darf: Sie sind Führungskraft!