Angenommen man hätte als Berater nur drei Fragen? Welche wären das?
Ulrich Grannemann – In einem Gespräch mit einem Kunden, die Tagesarbeit war getan, man lehnte sich zurück und holte sich einen Kaffee: „Herr Grannemann, was ich eigentlich immer schon mal wissen wollte: Wenn Sie als Unternehmensberater in ein Unternehmen gehen, gibt es Fragen, die Sie sich grundsätzlich stellen und wenn ja, welche sind das?„
Gute Frage!
So direkt war ich noch nie gefragt worden. Und ich musste erstmal überlegen ob es Standardfragen gibt, die nicht unbedingt auf der Berater-Check-List stehen und trotzdem meine Aufmerksamkeit lenken.
Ich weiß nicht was sich Kollegen fragen. Nach längerem Überlegen bin ich auf drei zentrale Fragen gekommen:
Frage 1:
Verdient das Geld?
Frage 2: Kommt die beste Idee nach oben?
Frage 3: Ist das System selbstkorrekturfähig?
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Ist das Projekt nur nett. Kommt es, weil es andere tun, weil es das Lieblingskind eines Machtpromotoren ist, weil es jemand empfohlen hat?
Hier geht es ins „Eingemachte“. Wie sehen die Informations-, Kommunikations- und Entscheidungsprozesse aus? Auf diese Qualität nehmen so ziemlich alle Faktoren im Unternehmen Einfluss: Stimmt die Struktur, die Motivation, der Informationsstand, die Regelkommunikation und und und…
Ist das Unternehmen in der Lage aus sich selbst heraus, die Grundlegenden Regeln zu verändern? Stellen die Entscheider die notwendigen Metafragen zur Verfassung, zur Kultur. Diese Frage ist dann entscheidend, wenn die Fragen 1 und 2 negativ ausfallen. |