Ulrich Grannemann – Als Führungskräfte sind wir immer auch Unternehmer im Unternehmen. Damit sind wir nicht nur für den Erfolg von heute, sondern auch für den von morgen verantwortlich. Entscheidend für den Erfolg sind immer wieder neue Ideen und Problemlösungen. Doch wie kommt man darauf?
Wenn ich nicht selbst die Zukunft gestalte, tun es andere für mich. Dann sagt mein Chef oder mein Kunde, was ich zu verändern habe oder Neues liefern soll. Oder schlimmer: Eine benachbarte Abteilung kommt auf die Idee und gräbt mir im Substitutionswettbewerb ein Stück von meinem „Garten“ ab.
„SCAMPER“ – Die kompakteste Anleitungsbox um neue Produkte und Leistungen zu generieren.
Diese wirksame „Produktideenerweiterungsmaschine“ wurde von Bob Eberle auf Grundlage der Gedanken von Alex Osborn entwickelt:
Nehmen Sie Ihr zentrales Leistungspaket und spielen Sie gedanklich die sieben Interventionen durch. Die besten Ideen verstecken sich in Gebilden, denen man zunächst nicht ansehen kann, welcher Schatz sich darin verbirgt (Auster/Perle, Rohdiamant). Lassen Sie auch augenscheinlichen Blödsinn erstmal zu. Lassen Sie die Selektion nicht zu früh zuschlagen.
Intervention |
Bemerkung
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Einfälle, Skizze, Richtungen, Stichworte |
Was ist davon interessant und erfolgsversprechend? |
Substitut |
Ersetzen Sie die Leistung durch einen (vielleicht völlig) anderen Weg, Produkt/Prozess. |
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Combine |
Mit anderen Funktionen/Leistungen kombinieren.
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Adapt |
Anpassen von Funktionen an neue Empfänger oder an andere Wege.
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Modify |
Größe, Umfang, Zeiten, Form, Aussehen ändern.
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Put to other use |
Andere, neue Verwendungen und Nutzenbringung.
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Eliminate |
Reduzieren, vereinfachen, verkürzen, Überflüssiges entfernen. |
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Reserve |
Gegenteilige Verwendung, Umkehrung, auf den Kopf stellen.
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Schon diese erste Lockerungsübung erweitert das Denkfeld – selbst dann, wenn für so manche Idee die Zeit technologisch, kulturell oder organisatorisch (Macht) noch nicht gekommen ist bzw. zu sein scheint.