Mikro-Makro-Motivation

Ulrich Grannemann – Auch das noch! Ich soll meine Mitarbeiter motivieren. Wie das geht, wissen wir nun wirklich alle. Aber – jeder sagt was anderes! Da gibt es kaum festen Boden unter den Füßen. Zwar finden wir einzelne Grundmodelle (Intrinsisch/ Extrinsisch, Herzberg), die als Basis unerlässlich sind, aber auf konkretes Führungshandeln so gut wie keinen Einfluss nehmen.  

Der Begriff Motivation löst einen ganzen Assoziationsschwall aus: Charisma, Ausstrahlung, Leadership, Gehaltsforderungen, keine Beförderungsmöglichkeiten, kein Mitdenken und „dafür habe ich keine Zeit“ und dann kommt auch noch das Unternehmen und sagt, ich soll meine Leute besser motivieren, aber wie? „Und was mache ich mit den demotivierten Ausgebufften, die genau wissen, wie man Dienst nach Vorschrift macht?“
 
Drei Fragen zur Motivation
 
1. Wer ist überhaupt verantwortlich für die (De-) Motivation?
    Der Mitarbeiter oder ich? Oder vielleicht das Unternehmen?
2. Ist Motivation die Wirkung und das Ergebnis guter Führung
    oder ist es eine Führungsaufgabe und -funktion?
3. Ist Motivation ein Zustand allgemeiner Arbeitszufriedenheit
    oder die Hinzu – Energie für eine bestimmte Aufgabe?
 
Schaffen wir also erstmal etwas Ordnung:
1. Jedes Führungshandeln (durch den Vorgesetzten oder das Untenehmen) motiviert
    oder demotiviert jeden Tag, jede Minute, jede Sekunde.
2. Natürlich ist gute Führung eine Grundvoraussetzung für Motivation. Wie vergebe ich,   
    welche Aufgaben, wie gehe ich mit den Leuten um? Und ja, natürlich ist es eine
    Führungsaufgabe, über Motivatoren und Demotivatoren Bescheid zu wissen, Störungen
    und Möglichkeiten zu erkennen zu beeinflussen.
3. Und natürlich ist allgemeine Arbeitszufriedenheit eine gute Grundlage für die Form
     von Motivation, die sich dann als Hinzu-Energie ausdrücken wird.
 
Motivation hat vier völlig unterschiedliche Handlungsfelder:
 
Mikromotivation
 
  1. Die Beziehungen: Wie gehen wir miteinander um? Der See in dem wir schwimmen 
  1. Die Aufgaben: Gebe ich Aufgaben, die Erfolge ermöglichen? Die Serotonin-Tankstellen
 
Makromotivation
 
  1. Die Inspiration: Stecke ich mit Zuversicht an? Empathie und Ausstrahlung  
  1. Der Arbeitsrahmen: Sorge ich für faire und förderliche Rahmenbedingungen?
 
 
 
Der Arbeitsrahmen
 
Der Arbeitsvertrag und seine Veränderungen, Beförderung, Geld, Eingruppierung, Status, Arbeits- und Urlaubszeiten, Parkplätze, Büro und Fensterflächen, Bürobelegung, Arbeitsmittel und Architektur.
 
 
Die Inspiration
 
Sinnvermittlung, die Vision, Vorbild, transformationale Führung, Charisma, Überzeugung und Überzeugungskraft, Zuversichtsausstrahlung, Begeisterung und Begeisterungsfähigkeit, "You are always on stage", eigene Mimik, Körperhaltung, Symmetrie und Stimme.
 
 
 
Die Beziehungen
 
Wie gehen wir miteinander um? Wie ruhig oder tief ist der See, in dem wir schwimmen? Umgangston und –stil, Kooperation, Konflikte, Killerphrasen, Sarkasmus, Mobbing, Empathie, Teamgeist und – fähigkeit, Loyalität und Treue, Zusammenstehen und Verstehen, Grüßen, Nachfragen, Verständnis und Respekt, Höflichkeit, Freundlichkeit, Integrität und Intrigen. 
Die Aufgaben
Aufgaben, mit denen man erfolgreich sein kann, richtige Größe und Verantwortung, Herausforderung, Vertrauen, Handlungsvollmacht, Information, klare Ziele, Feedback, Lob, Überforderung, Unterforderung, Ressourcen, Flow in der Arbeit. Fortschritt, Steine im Weg, Frustration durch Unterbrechung, Entscheidungsstau, Korrekturen.

 

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Veröffentlicht in Effizienz.

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