Ulrich Grannemann – Demotivation entsteht nicht aus dem Nichts. Sie ergibt sich aus der Kumulation der negativen „–“ und „0“ Aufgaben, die einen Mitarbeiter langsam aber sicher dort hinbringen. Wie sind die Aufgaben des Mitarbeiters verteilt? Welche Aufgaben haben welchen Motivationsgrad?
Wirkungen auf das Arbeitsergebnis: Freiheitsgrad von Aufgaben
Wie stark sich der Mangel an Motivation auf das Arbeitsergebnis auswirkt, hängt vom Freiheitsgrad einer Aufgabe hat. Bei der Aufgabe ein Hotel zu buchen wird mangelnde Identifikation weniger Auswirkungen haben als bei der Erstellung eines Konzeptes oder Durchführung eines Projektes.
Das Instrument
Ein geeigneter Zeitpunkt die Aufgaben zu analysieren ist das Jahresgespräch. Eine gute Vorarbeit ist die Aufgabeninventur.
Starten Sie einen Selbsttest, bevor Sie das Instrument mit Ihren Mitarbeitern anwenden!
- Schritt: Sammeln Sie ihre Aufgabe/Projekte. Versuchen Sie dabei mit den zeitlich umfangreicheren zu beginnen.
- Schritt: Bewerten Sie aus dem Bauch heraus Ihre Motivation und „Lust“ an dieser Aufgabe zu arbeiten auf einer 10-er Skala.
- Schritt: Fragen Sie sich, was fehlt. Welche Punktzahl ist max. möglich und was müsste passieren, damit Sie diese erreichen?
Aufgabenmotivation
Aufgabe
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Bewertung
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Was müsste passieren?
Was ist der erste Schritt?
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–
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0
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+
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++
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1
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2
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3
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4
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5
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6
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7
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8
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9
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10
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Die häufigsten Ursachen für Motivationsstörungen bei einzelnen Aufgaben
- Überforderung, Aufgabe zu groß, nicht zu bewältigen
- Unklare Aufgabenstellung, unklare Zielerkennungskriterien
- Keine Anerkennung, Aufgabe scheinbar nicht wichtig, ansonsten nur Kritik
- Unterforderung, dem Status, der Kompetenz nicht angemessen
- Keine Gestaltungsmöglichkeiten, Umsetzung wie angewiesen
- Keine neue Herausforderung, keine Entwicklung/Lernen, „Bore Out“
- Ärger in der Abstimmung und Kooperation mit Chef, Kollegen, Kunden
- Arbeitsbedingungen bei der Aufgabe/dem Projekt
Die Arbeitsplatzmotivation enthält darüber hinaus andere Punkte
- Passen die Aufgaben zu den Werten und Fähigkeiten?
- Balance, „zu viel vom Selben“ (Zuviel Innen oder Außen, zuviel Geben/Nehmen, zuviel Denken/Handeln; Sorgen Sie für diesen Wechsel)
- Geld, Status, Rahmenbedingungen
- Klima, Stimmung, Umgang miteinander