„Controlling ist Dein Verbündeter“

Ulrich Grannemann – Scott Berkun, einer der erfolgreichsten Redner und Autoren in den USA, beschreibt, dass das beste Lernprogramm seines Lebens die Geschichte war, wie er – gegen erhebliche Widerstände – das Auto fahren gelernt hat. Eines Tages nahm sein Bruder ihn mit zum Übungsplatz und ließ ihn direkt und zu seiner großen Überraschung sofort hinters Lenkrad. Sein Bruder verzichtete überraschend darauf, ihm erst ein Mal zu zeigen, wie toll er doch selbst fahren kann. Außerdem eröffnete er ihm: „Das Wichtigste ist, die Kupplung ist dein Freund!“. Für Scott Berkun öffnete dieser Satz das Tor in seine neue Mobilität.

Wer kennt sie nicht, die wenig schmeichelhaften Sätze und Witze über die Controller und das Controlling: „Seitdem die Controller das Sagen haben…“ oder „Im Unterschied zu Controllern haben Terroristen Sympathisanten“. Dahinter steckt der zentrale Vorwurf, dass Controller Entscheidungen treffen, in der nur noch die Zahlen entscheiden, weit weg von jeder Fachlichkeit. Controller kürzen Budgets, haben kein Ohr für andere Effekte, die sich nicht so leicht darstellen lassen. Die Missverständnisse sind bis heute nicht ausgerottet.
 
Eine Metapher kann helfen, die Enge der Sicht zu verändern und frischen Wind in die eigenen Gedanken zu lassen:
 
Controlling schafft Landkarten von Ihrem Bereich
 
Das Erfassungssystem, die Buchhaltung, das Rechnungswesen entsprechen der Geodäsie, der Vermessung. Controlling ist die Kunst, oder das Handwerk, aus diesen Grunddaten Landkarten (Tabellen/Folien/Grafiken) zu kreieren, die Führungskräften helfen, Orientierung zu gewinnen und die beste Entscheidung zu treffen. Darin liegt die Macht und Aufgabe des Controllings. Auch gute Landkarten leben von Tilgungen, Verzerrungen, Fokussierungen. Ein gutes Navigationsgerät kann über Ankunft und Umwege entscheiden. Am Ende fährt immer die Führungskraft, nicht das „Navi“.

 

 

Sicherlich, Sie können Ihre Rhetorik, Ihre Ausstrahlung und Ihr Auftreten in Meetings und auf den Fluren wirken lassen, aber eine ausreichende und vor allem nachhaltige Grundlage für die Darstellung, das interne Marketing und die richtige Positionierung ist das nicht.
Überlassen Sie das Karten-Zeichnen nicht allein den Controllern, sondern malen Sie mit und werden Sie vom Datenlieferanten zum Mitgestalter.

Die Produktion von Information aus Daten kostet Zeit und damit Geld. Und nicht jede Abbildung lässt sich verwirklichen. Aber welcher Ausschnitt, welche Vereinfachungen, Maßstäbe, Unterteilungen sind die besten?
 
Dazu eine Übung:
Stellen Sie sich vor, Sie gehen in ein freies Jahr (Sabbatical) und Sie übergeben einem Vertreter, der die gleichen Fähigkeiten wie Sie mitbringt, eine Controlling-Landkarte, die ihn gut durch dieses Jahr leitet. Ziel ist es, in einem Jahr die Abteilung in einem mindest gleich gutem Zustand zurückerhalten.
 
Was würden Sie eintragen? Welche Indikatoren, Frühwarnpunkte, Minimum-, Maximumlinien, No-Go´s, zentrale Projekte und Meilensteine gehören in diese Karte?
 
Ressourcenempfehlung: Eine halbe Stunde und 3 DIN A 4 – Seiten
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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Veröffentlicht in Allgemein.

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