Was Führungskräfte der Zukunft können müssen

Ulrich Grannemann – Führung wird umfangreicher, breiter in den Anforderungen und Instrumenten. Führung wird differenzierter und bewusster. Führung wird mehr zur Profession.

Organisationen werden immer diverser
 
Die Top-Manager bauen Ihre Unternehmen um, damit sie schneller und besser werden und auf den Märkten überleben. Die Idee, dass sich Organisationen wie in der Evolution vom Stellensystem, über Projekt-, Prozess- zu Matrixorganisationen weiter entwickeln, ist von der Wirklichkeit längst überholt worden. Es gibt kein Nacheinander, sondern ein Nebeneinander. Alle Organisationsformen existieren gleichzeitig, sich ineinander verzahnend und sich darin nochmals verändernd.
 
Führung wird wichtiger und nimmt mehr Zeit ein
 
Die stärkste Folge: Die Organisation kann die Ordnungsfunktion für die Kooperations –  und Entscheidungsprozesse nicht mehr leisten und die Bedeutung und Notwendigkeit von Führung nimmt weiter zu.
 
 
1.     Die Führung nach oben wird anspruchsvoller: Reportingsysteme
Führungskräfte sind zunehmend von den Prozessen an den Märkten und Gesellschaften absorbiert. Der Blick des Top-Managements nach Außen wird anwachsen. Das heißt, die Zeit und Aufmerksamkeit für Führung „nach unten“ nimmt weiter ab.
 
Führung nach oben wird wichtiger. Führungskräfte müssen immer besser und schneller die eigenen Chefs mit entscheidungsrelevanten Informationen versorgen. Die Fähigkeit Reporting-Systeme aus- und aufzubauen wird wichtiger. Schneller, auch zunehmend fachfremde Manager, ins Bild zu setzen, damit die besten Ideen nach oben kommen und gute Entscheidungen getroffen werden, wird entscheidend.
 
      WICHTIG:
==> Leitchart, Prozesslandkarten, Kurzberichte, Reportingtools, Präsentationsfähigkeiten
 
 
 
2.     Die Aufgaben werden komplexer und diverser: Task-Design und Cluster Delegation
Jede Aufgabe ist von ihrem eigenen, optimalen Satz von Kommunikations- und Entscheidungsregeln umgeben. Und die werden immer vielfältiger und jeder hat zunehmend andere Vorstellungen, wie die Aufgabe zu organisieren ist. Jede Aufgabe muss für sich kreiert werden. Die Zeiten einer Massenproduktion aus der Stelle heraus sind vorüber.
 
Task-Design entscheidet über den Erfolg. Aufgaben ähnlicher Struktur bilden Cluster, aus deren Mitte sich neue Aufgaben definieren lassen. Das, was im Task-Design nicht angelegt ist, wird sich bei der Steuerung und Korrektur rächen. Delegieren aus dem „Bauch“ heraus, so wie wir es immer gemacht haben, funktioniert international nur bedingt.
 
 
      WICHTIG:
==> K.I.E.- Regeln, Grammatik der Macht
 
3.     Diversity bei den Mitarbeitern. Mehr Mitarbeitergespräche.
Auch die Mitarbeiter werden immer heterogener, internationaler, unterschiedlich geprägt und vor allem virtueller, verteilt über alle Zeitzonen. Führen auf Tuchfühlung, wobei man schon mitkriegt, ob etwas nicht stimmt, aus dem Ruder läuft, war vielleicht noch nie wirklich ausreichend, ist heute jedoch schlichtweg unmöglich. Auch hier ist Kommunikation en passant und aus dem Bauch heraus unprofessionell. Wir brauchen geregelte und bewusste Gesprächsformen zur Frühwarndiagnose und Entwicklung unserer Mitarbeiter. Lediglich ein Jahresgespräch und ab und zu ein „Wie geht’s“ sind Formen des letzten Jahrhunderts.
 
 
      WICHTIG
==> Zwischengespräche, Boxenstopps, Gespräche über Arbeit
 

Die Hochleistungsorganisationen verknüpfen die Führungskräfte, verschiedenste Aufgaben und Menschen miteinander, um schnellere und bessere Ergebnisse zu erzielen.
 
Die Grenzen von Führung und Geführt-Werden lösen sich weiter auf. Die Führungskräfte der Zukunft wechseln selbst innerhalb eines Meetings ständig ihre Rollen, je nach Aufgabe und Projekt. Führungskräfte werden lernen müssen, auch Mitarbeiter ihrer eigenen Mitarbeiter zu sein. Die Antwort auf die schnellere und komplexere Welt ist nicht Selbstorganisation als Fehlen von Organisation, sondern intelligentere Organisation.
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Veröffentlicht in Veränderungsmanagement.

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