Roland Gruber – „Unser Gehirn ist darauf programmiert, auf Augen und Gesichter zu reagieren, ob wir diese nun bewusst wahrnehmen oder nicht“, erklärt Melissa Bateson von der University of Newcastle. „Die neuen Resultate zeigen, dass die Wahrscheinlichkeit für selbstsüchtiges Verhalten sinkt, wenn sich Menschen beobachtet fühlen – mit weitreichenden Konsequenzen für das alltägliche Leben.“
Das Kaffeekassen – Experiment:
In der Studie nutzen Bateson und ihre Kollegen eine bereits seit Jahren existierende Kaffeekasse in einem Pausenraum für 48 Mitarbeiter. Die Kollegen waren natürlich nicht eingeweiht. Über der Preisliste brachten die Forscher wöchentlich unterschiedliche Bildmotive an. In einer Woche blickten den Betrachter Augen verschiedener Menschen direkt an, in der folgenden Woche wurden Blumenmotive verwendet.

Foto: University of Newcastle upon Tyne
Am Ende jeder Woche erfassten die Forscher das in die Kasse eingezahlte Geld und den Milchverbrauch als Hinweis auf den tatsächlichen Kaffee- und Teekonsum. In den Augenfoto-Wochen, stieg das Verhältnis von Einzahlungen zu Getränkekonsum auf das im Durchschnitt 2,7-fache. Wie man unten sehen kann, ist der Effekt bei Männeraugen deutlich höher als bei Frauenaugen, was allerdings einfach auch nur eine statistische Unschärfe sein kann. Möglicherweise kann auch die Art des Blicks noch weitere Unterschiede machen. Diese Wirkungen wurden allerdings nicht weiter untersucht.

Foto: University of Newcastle upon Tyne