Roland Gruber- Für den Erfolg eines Teams ist die Intelligenz der Gruppenmitglieder nur von nebensächlicher Bedeutung. Erfolgreiche Teams gewinnen durch ihre sozialen Fähigkeiten.
Sie haben eine schwierige Aufgabe zu erledigen. Also stellen Sie ein Team zusammen, in dem sich Ihre klügsten Köpfe befinden, in der Annahme, so die besten Lösungen zu bekommen. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist allerdings nicht sonderlich hoch, wie die amerikanische Psychologin Anita Williams Woolley und der Management Professor Patrick McGovern herausgefunden haben.
In der Studie wurden 699 Personen, die in Gruppen von 2 – 5 Personen arbeiteten, unterschiedliche Aufgaben gestellt (Verhandlungen führen, Brainstormings, Logikrätsel, kreative Fragestellungen). Alle Versuchsteilnehmer durchliefen vorher einen Intelligenztest.
Intelligenz bringt eher schlechtere Ergebnisse
Der Intelligenzquotient der Gruppenmitglieder hatte keinerlei Einfluss auf das Ergebnis der Teamarbeiten, eher im Gegenteil. Am besten waren die Gruppen, die den höchsten Grad an sozialer Sensibilität aufwiesen, d.h. die sich gegenseitig zuhörten, sich unterstützten, sich wertschätzten, also im wahrsten Sinne miteinander arbeiteten.
Gute Teams brauchen Frauen
Gruppen mit einem Geschlechter-Mix hatten im Durchschnitt bessere Ergebnisse als reine Männerteams und auch als reine Frauenteams. Auf diesen Zusammenhang verweist übrigens auch eine Studie des Forschungsinstitutes der Credit Suisse: Unternehmen mit – auch – weiblichen Vorstandsmitgliedern haben auf Dauer die höheren Aktienkurse!
Alphatiere sind nicht immer nützlich
Wenn in einer Gruppe eine Person besonders dominant auftrat, war die kollektive Intelligenz und auch die gegenseitige Anregung und Inspiration in der Regel stark gestört, die Ergebnisse wurden deutlich schlechter.
Letztlich bestätigt die Studie, was der gesunde Menschenverstand immer schon wusste: Teams funktionieren am besten in einer konstruktiven, wertschätzenden Atmosphäre. Nur so wird aus einer Gruppe mehr als die Summe ihrer Einzelteile.