Roland Gruber – Nach einer Studie des Bonner Forschungsinstituts zur Zukunft der Arbeit (IZA) spielt das Körpergewicht eine deutliche Rolle beim Gehalt. Die Volkswirte Marco Caliendo von der Universität Potsdam und Markus Gehrsitz von der City University New York erheben jährlich bei 18.000 deutschen Personen ein Sozio-ökonomisches Panel, in dem die Befragten Auskunft über Fragen wie Einkommen, Erwerbstätigkeit und Gesundheit geben. Aus den Angaben zu Größe und Gewicht wurde der BMI ermittelt und in Bezug zum Gehalt gesetzt.
Die wichtigsten Ergebnisse:
- Dicke Männer verdienen mehr Geld: zumindest, wenn sie in der Produktion arbeiten. Vermutlich erwecken die Dicken den Anschein höherer Muskelmasse. Der Unterschied zu normal- oder untergewichtigen Männern macht bis zu 8 % aus. Bei Büroarbeitern sind die Unterschiede allerdings deutlich geringer.
- Dicke Frauen verdienen bis zu 12 % weniger als ihre normalgewichtigen Kolleginnen, vor allem in Berufen mit Kundenkontakt. Am meisten verdienen Frauen mit einem BMI von 21,5 –dem gesellschaftlichen Standard für Attraktivität. Übergewichtige Frauen haben auch ein deutlich höheres Risiko, arbeitslos zu sein.
Caliendo spricht in diesem Zusammenhang von einem Schlankheitsbonus für Frauen, der auf physischer Attraktivität beruht und einem Schlankheitsmalus für Männer, der auf Körperkraft basiert.