Grobstruktur der Konfliktlösung in 4 Schritten

Eine konkrete ungelöste Konfliktsituation wählen und nach folgender Struktur bearbeiten

1. Affektabfuhr (Emotionale Ebene)

  • Welche Gefühle habe ich wahrgenommen und wie hätte ich sie äußern können?
  • Was habe ich geäußert (und ist daher meinem Konfliktpartner bekannt) und was nicht?

2. Problemlösung (Sachebene)

  • Um was ging es eigentlich bei diesem Konflikt?
  • Was war der Auslöser für den Konflikt ?
  • Welche wichtigen Werte bzw. für mich wichtigen Punkte wurden verletzt?
  • Was hätte ich mir gewünscht? Was war mein Ziel?
  • Zielformulierung nach bekannten Kriterien (positiv, in der Gegenwart, unter eigener Kontrolle)

3. Handlungsebene – Umsetzung der Ziele in die Realität (Sache und Emotion)

  • Was tu ich/was tun wir konkret um mein/unser Ziel zu erreichen?
  • Wann/bis wann habe ich mein Ziel erreicht?
  • Welche Zwischenbewertung, welche Kontrolle zur Zielerreichung gibt es?

4. Versöhnung oder Abgrenzung (Emotionale Ebene)

  • Welche sichtbaren, hörbaren, spürbaren ?Zeichen? setze ich/setzen wir, die zeigen, ?es ist wieder gut??
  • Bin ich wirklich bereit, auf ?Nachkarten? und Vorhaltungen zu verzichten?
  • Ist das Thema jetzt wirklich dauerhaft entschärft bzw. erledigt?
  • Wenn ich nicht versöhnungsbereit bin, wie grenze ich mich konstruktiv ab?
  • Ist vielleicht Lassen (Ver-Lassen, Los-Lassen) die beste Lösung?

 

Kommentare zu den Schritten

Vorbereitung:

  • Wir streichen das GEGEN! D. h. wir äußern unserem Konfliktpartner gegenüber unsere Gefühle, Gedanken und Wünsche. Dabei achten die Zuhörenden darauf, dass sie sowohl Kontakt als auch genügend Abstand zu den Redenden haben.
  • Wir sorgen dafür, dass wir uns gegenseitig zuhören können und wollen.
  • Wir vereinbaren die Reihenfolge und die Zeit, die jedem gleich zur Verfügung steht.

1. AFFEKTABFUHR (emotionale Ebene)

Regel: Nacheinander ohne Begründungen, Rechtfertigungen, etc.; der Andere hört zu; Beginn mit z. B. ?darf ich Dir meinen Ärger sagen??, Ende mit ?Danke, dass Du mir zugehört hast? (sinngemäß). Jeder hat die gleiche Zeit zur Verfügung; in ICH-Form.

2. PROBLEMLÖSUNG durch Verhandlung und Vereinbarung (sachliche Ebene)

Beschäftigung mit dem Zusammenhang, der an das Gefühl gekoppelt ist; entscheidend: ZUHÖREN !!! Übung und Ziel: Formulierung des Problems und des Veränderungswunsches in EINEM SATZ !!! (Fortgeschrittenen-Übung; zu Beginn dürfen es auch mehrere Sätze sein; wichtig: Kurz und bündig!). Treffen einer Vereinbarung, die beide als konfliktlösend ansehen. Vereinbarung eventuell schriftlich fixieren und unterschreiben, um das Verbindlichkeitsgefühl zu erhöhen. Eventuell ?Vertragsstrafen? vereinbaren.

3. HANDLUNGSEBENE (Umsetzung der Vereinbarung und Kontrolle)

Umsetzung der Problemlösung in die Realität; wichtig: Realisierbarkeit (keine unerreichbaren Forderungen), Termin, Probieren und Zwischenbewertungen. Ohne das ist das Streiten unnütz! Die häufigsten Fehler liegen im Missachten der Reihenfolge (z. B. 2 vor 1) und im Vergessen von Punkt 2 oder 3.

4. VERSÖHNUNG ODER ABGRENZUNG (Emotionale Ebene)

Überprüfung, ob die Lösung wirklich wirkt im Sinne von Beruhigung, Befriedung und Entspannung, oder ob ich noch „Leichen im Keller“ gestapelt habe. Dann ist eventuell ein erneuter Durchgang von 1-4 erforderlich.

Falls ich zu der Entscheidung komme, dass Versöhnung (noch) nicht möglich oder wünschenswert ist, dann grenze ich mich ab und beschränke den Kontakt auf das Nötigste oder verlasse das Umfeld/ die betreffende Person.

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