Rote und blaue Männchen – Grundmodell zur Kommunikation

Jeder Mensch verfügt über eine Vorstellung darüber, was den Kern seines Wesens ausmacht. Dieser Kern ist allerdings oft nur in Teilen „sichtbar“. Menschen nehmen bestimmte Rollen ein, die durch die Regeln, die sie beinhalten, das Zusammenleben erleichtern. Besonders deutlich werden uns diese Rollen, wenn wir – bereits erwachsen – bei unseren Eltern sind: Die Rolle der Tochter oder des Sohnes verlangt von uns bspw. den Rat der Eltern widerspruchslos zu akzeptieren. Andere Rollen sind die der Freundin bzw. des Freundes, der Ehefrau/ des Ehemannes, des Lernenden bzw. des Lehrenden.

Auch im Arbeitsalltag spielen wir verschiedene Rollen: Mitarbeiter, Vorgesetzter, Kollege. Wie diese Rollen ausgefüllt werden, hängt zum einen von den gesellschaftlichen oder durch die Organisation/ Abteilung geprägten Regeln ab. Zum anderen sind wir selbst für deren Ausgestaltung verantwortlich.

Der Kern unserer Person, nennen wir es das „blaue Männchen“, klingt durch alle Rollen hindurch. Wenn ich nun mittels meiner Rollen – die „roten Männchen“ – mit anderen Menschen in Kontakt trete, sollte ich immer im Falle eines Konflikts bemüht sein, nicht das Wesen der Person durch die Auseinandersetzung zu treffen. Denn:

„Die Würde des Menschen ist unantastbar.“ (1. Artikel, Grundgesetz)

Was kann ich tun, wenn mein eigener Kern angegriffen wird? Zunächst sollte ich überprüfen, ob die andere Person nicht eigentlich mich in meiner Rolle gemeint hat: Mein Vorgesetzter ist möglicherweise mit meiner Arbeit und damit mit mir als Mitarbeiter nicht zufrieden; er meint damit nicht mich als ganze Person. Wenn ich nach dieser Überlegung dennoch das Gefühl habe, der andere hat versucht, mich in meinem Kern zu treffen, muss ich ihn bzw. sie sofort in seine/ ihre Schranken weisen.

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Veröffentlicht in Führungsrolle.

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