In den letzten Jahren wurde die Annahme, dass „Aufgabenbezogenheit“ und „Mitarbeiterbezogenheit“ Entweder/ Oder-Führungsstile seien, fallengelassen. Durch sorgfältige Beobachtung des tatsächlichen Verhaltens von Führungskräften in vielen verschiedenen Situationen fanden die Wissenschaftler aus Ohio heraus, dass sich alle Aktivitäten der Führungskräfte in nur zwei verschiedene Verhaltenskategorien einordnen lassen: Sie nannten diese beiden Kategorien „Strukturieren“ (aufgabenbezogenes Verhalten) und „Rücksicht nehmen“ (mitarbeiterbezogenes Verhalten).
In den erwähnten Führungs-Studien fanden die Wissenschaftler der Ohio State University heraus, dass die Führungsstile sehr unterschiedlich waren und teilweise sehr stark schwankten. Es kristallisierte sich kein dominierender Stil heraus. Stattdessen gab es augenscheinlich vielfältige Kombinationen.
Der daraus gezogene Schluss: Aufgabenorientierung und Mitarbeiterorientierung sind keine Entweder/Oder-Stile. Vielmehr können diese Formen von Führungsverhalten auf zwei unterschiedlichen Achsen (mitarbeiterbezogenes Verhalten, aufgabenbezogenes Verhalten) aufgetragen werden.
Das Konzept des Situativen Führens basiert auf dem Zusammenspiel von dem Maß an direktivem Verhalten (aufgabenorientiert) und dem Maß an sozio-emotionaler Unterstützung (mitarbeiterbezogen) durch die Führungskraft, sowie dem Reifegrad, den die Mitarbeiter zeigen, in Bezug auf eine bestimmte Aufgabe, Funktion oder ein Ziel, das die Führungskraft mit ihrer (dem Einzelnen oder der Gruppe) Hilfe erreichen will.