Persönliches Auftreten
Das persönliche Auftreten entscheidet darüber, wie ich von Anderen wahrgenommen werde und welche Wirkung ich erziele. Daher ist es wichtig, möglichst sicher, natürlich, fest und trotzdem flexibel aufzutreten, um mit anderen Personen in einen guten Kontakt treten zu können.
Um sich in schwierigen Situationen Selbstsicherheit zu verschaffen, Lampenfieber im Zaum zu halten und Spannungen zu reduzieren, hat sich die
4-S-Methode (STEH, SCHAU, SCHNAUF, SPRICH !) bewährt.
1.1. Steh (Der Standpunkt)
Für das persönliche Auftreten ist der eigene Stand , d. h. die Körperhaltung ganz entscheidend. Diese wirkt sich unmittelbar auf den Blick, die Gestik und Mimik und die Stimme aus. Diese non-verbalen Anteile machen in der Kommunikation je nach Situation bis zu 90 % der Wirkung aus, unabhängig von den Worten, die ich wähle. Der Volksmund drückt das sehr gut in vielen Redewendungen aus, z. B.
? einen Standpunkt vertreten
? (k)einen guten Stand (bei jemandem oder in einer bestimmten Situation) haben
? etwas durchstehen oder aber umfallen
? zu etwas stehen
? für oder gegen etwas stehen (oder wider-stehen)
? hinter, vor oder neben jemandem stehen
? Stehvermögen haben
? usw.
Daher ist es hilfreich, am eigenen Stand zu arbeiten, ihn mir immer wieder bewusst zu machen und zu verbessern. Gerade in schwierigen Situationen kann die Konzentration auf den eigenen Körper am schnellsten Sicherheit (zurück-) geben und Blockaden lösen. Für ein natürliches und sicheres Auftreten ist der gute Stand also entscheidend (das gilt auch für die Kommunikation im Sitzen). Was macht also einen guten Stand aus?
Wählen Sie einen festen Standpunkt, stehen Sie aufrecht und ungezwungen auf beiden Füßen (Knie nicht durchgedrückt, bitte!) und halten Sie sich nicht irgendwo fest (anlehnen ist möglich). Es sollte auch höchstens eine Hand in der Hosentasche ruhen (die für unterstreichende Gestik dann nicht zur Verfügung steht). Hin- und Herlaufen und die Spielerei mit irgendwelchen Gegenständen sollten Sie ebenso vermeiden wie übertriebene oder sich ständig wiederholende Gestik.
1.2. Schau (Der Blick)
Auch für den Blick gibt es viele volkstümliche Redewendungen (von oben herab, gleiche Augenhöhe, würdigt mich keines Blickes, usw.), die dessen große Bedeutung für die Kommunikation ausdrücken. Im Gesprächt ist es daher wichtig, Blickkontakt mit dem Gegenüber aufzunehmen (Gleiche Augenhöhe, freundlich, möglichst offen) und dessen Blickkontakt zu erwidern. Schüchternes Weggucken ist ebenso wenig hilfreich wie ein stechender Blick. Während des Gesprächs ist es wichtig, immer wieder den Blickkontakt aufzunehmen; das starre Halten des Blickkontakts macht eher unflexibel. Wenn Sie also zum Nachdenken kurz beiseite schauen, ist das kein Problem. Bei wichtigen Aussagen Ihrerseits sowie beim aktiven Zuhören sollten Sie allerdings den Blickkontakt bewusst suchen und einsetzen.
1.3. Schnauf (Die Atmung)
Eine ruhige, tiefe Atmung ist die Voraussetzung für innere Entspannung und ein betontes, deutliches Sprechen. Daher gehören Techniken zum tiefen Atmen zu allen Meditations- und Entspannungsmethoden. Auch hier bieten der Volksmund und die praktische Erfahrung viele Beispiele für die beruhigende Wirkung der tiefen Atmung. Außerdem "kommen über den Atem die Ideen", wie die Schauspieler sagen. Atem-
Pausen wirken also nicht nur erholsam auf Redner und Zuhörer, sondern steigern auch die Kreativität. Unter tiefer Atmung versteht man Bauch- und Flankenatmung.
1.4. Sprich (Die Worte bzw. der Sachinhalt)
Wichtig ist, daß Sie zuerst überlegen, was sie im Gespräch erreichen möchten. Wenn das Ziel klar ist, dann möglichst konkret Ihre Wahrnehmungen, Wünsche, Aufforderungen usw. ansprechen.
1.5. Innere Einstellung