Entwicklung virtueller Strukturen:
Verschiedene Entwicklungsstufen virtueller Formen einer Organisation können anhand ihrer Komplexität und der Anzahl der Personen voneinander abgegrenzt werden.
Stufe 1: Telearbeit
am Einzelarbeitsplatz mit geringer Komplexität
Stufe 2: Virtuelle Teams
Reichen in ihrer Komplexität und der Anzahl der teilnehmenden Personen weiter.
Mitarbeiter nutzen gemeinsame Datenbanken oder moderne elektronische Medien, um gemeinsam Aufträge zu bearbeiten und Ziele zu erreichen.
Stufe 3: Virtuelle Organisation
Stellt aufgrund der hohen Komplexität und Anzahl der beteiligten Personen hohe Ansprüche an die Kommunikation, mit dem Ziel, in einem hoch dynamischen Umfeld flexibel zu sein.
Wie führt man solche Teams ohne direkten Kontakt über Distanz?
Klassische Erfolgsfaktoren verblassen mit Zunahme der Distanz, Instrumente wie face-to-face Kommunikation, Verhaltensregeln und eine klare Aufteilung der Kompetenzen verlieren ihren Wert.
Es müssen neue Erfolgsfaktoren definiert werden, also Kommunikationskanäle, in denen man Anerkennung und Kritik anmerken, Gesprächsbedarf erkennen und die Wirkung seiner Person als Führungskraft einschätzen kann.
Traditionelle Strukturen | Virtuelle Strukturen | |
Partizipative Führung | Durch ständige Kontrolle, Überwachung der Arbeitszeiten. | Mit Hilfe von Zielvereinbarungen, Delegation von Aufgaben und Verantwortlichkeiten sowie Freiraum in der Aufgabenerledigung. |
Personalauswahl | Es können auch autoritäre und kontrollorientierte Teamleiter eingestellt werden. | Anhand von Projektmanagement-, Selbstmanagement- und Kommunikationsfertigkeiten. |
regelmäßige Kommunikation | Möglich durch informelle Kommuniaktion am Kaffeeautomaten oder beim Mittagessen. | Möglich durch feste Kommuniaktionswege, die offen und intensiv gestaltet werden müssen. |
Umgang mit Konflikten | Konfliktgespräche unter vier Augen. | Wenn über e-mails, muss der Einbezug weiterer Personen vermieden werden. |
Teamtreffen | Dem menschlichen Bedürfnis danach, Kollegen und Geschäftspartner persönlich kennen zu lernen, kann Rechnung getragen werden. | Müssen ebenfalls regelmäßig stattfinden. |
Förderung des Wir- Gefühls | Verbindlichkeit des Kontakts durch ständige Nähe. | Gemeinschaft ohne Nähe durch zuverlässige Kommunikation über elektronische Medien, wichtig auch die nicht-aufgabenbezogene Kommunikation. |
Informationskanäle | Besteht durch persönliche Kommunikation. | Bestätigen des Erhalts von Nachrichten durch Feedbackschleifen. |
Geeignete Anreizsysteme | Beitrag jedes Einzelnen zum Gruppenerfolg ist relativ leicht zu beurteilen. | Beurteilungsverfahren und Gehaltssysteme müssen so angepasst werden, dass erzieltes Gruppenergebnis erfolgsrelevant wird. |