Der Entscheidungsprozess

7 Schritte zu einer guten Entscheidung

Um sinnvolle Entscheidungen zu treffen, muss ein umfassender Entscheidungsprozess durchlaufen werden. Jeder der sieben Schritte muss gut durchdacht sein, bis zum nächsten Schritt des Prozesses übergegangen werden kann. Außerdem besteht in jedem einzelnen Schritt das Risiko, Fehler zu begehen, die später nur schwer reversibel sind.

Schritt 1: Präzise Bestimmung des Problems

In dieser Phase besteht die Gefahr, der Illusion zu folgen, das Problem sei in objektiver Weise klar definiert. Ziel muss es daher sein, Tatsachen und Ursachen hinter den Symptomen und subjektiven Meinungen hervorzustoßen. Erforderlich sind hier besonders Verantwortungsbewusstsein, Pflichtgefühl, Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit, um eine überstürzte und folglich unvollständige Problemdefinition zu vermeiden. Als Grobraster sollte zuerst bestimmt werden, ob es sich um einen Einzelfall oder ein Grundsatzproblem handelt.

Schritt 2: Spezifikation der Anforderungen, die die Entscheidung erfüllen muss

Dieser Schritt umfasst die klare und präzise Formulierung von Anforderungen, die die Entscheidung mindestens zu erfüllen hat. Eine zentrale Frage lautet hier, wie Kompromisse gehandhabt werden. Generell gilt es, eine voreilige Konsensfindung zu vermeiden, da diese erst in der Phase der Realisierung bedeutsam wird. Wichtig ist es, zunächst einen Dissens zu erzeugen, der auch dann konsenstragfähig ist, wenn Schwierigkeiten in der Realisierungsphase auftreten. Dieser Konsens entsteht nicht aus einem allgemeinen Harmoniestreben, sondern aus einem bereits ausgetragenen Dissens.

Schritt 3: Suche nach Alternativen

Ein häufiger Fehler bei der Alternativensuche tritt dadurch auf, dass zu wenige Alternativen bedacht werden und der Status quo als Alternative ausgelassen wird. Dem kann aus dem Weg gegangen werden, indem sich nicht mit der erstbesten Alternative zufrieden gegeben wird, sondern auch nach Alternativen gesucht wird, die bisher noch nicht bekannt sind.

Schritt 4: Das Durchdenken der Folgen und Risiken der Entscheidung

In dieser Phase wird die gewählte Alternative hinsichtlich des Zeitrahmens, der Reversibilität der Entscheidung, der Art des Risikos und der Grenzkonditionen des Eintretens äußerer Umstände geprüft. Gewissermaßen werden Folgen des nächsten Schrittes, nämlich der Entscheidung selbst, antizipiert. Diese Phase ist besonders wichtig, da hier durch gründliche Überlegung eine intuitive und somit fehlerhafte Entscheidung vermieden werden kann.

Schritt 5: Die Entscheidung bzw. der Entschluss

Nach gründlichen Überlegungen in der vorigen Phase, sollte der Entschluss von der Führungskraft auch tatsächlich gefasst werden, weitere Überlegungen führen nur zu Entschlusslosigkeit. Wichtig ist es, den Prozess nicht hier mit der Begründung zu stoppen, die Entscheidung als solche sei wichtig. Obwohl Entscheidungen oft protokolliert und verkündet werden, verflüchtigen sie sich häufig in Organisationen und werden nicht realisiert.

Schritt 6: Die Realisierung der Entscheidung

Von einer Entscheidung sollte erst gesprochen werden, wenn der Entschluss in sichtbare und richtige Ergebnisse transformiert ist. Dies umfasst die Festlegung von konkreten Maßnahmen, Zuständigkeitsbereichen und einem Terminrahmen. In jedem vorherigen Schritt des Entscheidungsprozesses sollte bedacht werden, wie die Entscheidungen realisiert werden können. Personen, die in der Realisierung eine Schlüsselrolle haben, sollten auch in vorherigen Phasen miteingebunden werden.

Schritt 7: Die Etablierung von Feedback

Berichte über Realisierungsfortschritte und -schwierigkeiten, sowie konkrete Ergebnisse werden in dieser Phase analysiert. Entweder muss der Prozess von vorne durchlaufen werden, oder es kann direkt an der problematischen Stelle angesetzt werden.

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Veröffentlicht in Führungsrolle.

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