Wissensmanagement beim Stellenwechsel
1. Genaue Zielsetzung
- Was soll erreicht werden?
- Messbare Kriterien für übergeordnete Prozesse und einzelne Teilprozesse definieren; zeigen Erfolg oder Misserfolg der Prozesse an
- Checklisten mit einzelnen Schritten und groben Inhalten
- Steuerung des Austritts und Planung der Einarbeitung idealerweise von derselben Person
- Klare Kommunikation von Verantwortlichkeiten
- Möglichst viele Informationen vom Ausscheidenden Mitarbeiter erhalten über:
- Bisherige Aufgaben
- Stand der Erledigung
- Seine Sichtweise der Organisation
- Systematische Dokumentation mit einheitlichen Dokumentationsrichtlinien von:
- Aktuellen Aufgaben und Tätigkeiten
- Internen und externen Kontakten
- Spezifischen Inhalten (bspw. Vorgehensweisen, Arbeitsanleitungen, Abläufe)
2. Wissensidentifikation bei Austritt des vorherigen Stelleninhabers
- In Austrittsgesprächen einzelne Abläufe, Aufbewahrungsorte von persönlichen Dokumentationen, Umgang mit und persönliches Wissen über Personen und Kunden, spezielle, notwendige Fähigkeiten identifizieren
- Zukünftig permanente Wissensidentifikation anhand von elektronischen Ablagesystemen; beinhalten Suchmasken und -systeme
3. Elektronische Systeme: 3 Ziele
- Überblick über vorhandenes Wissen bereitstellen
- Wissen nutzungsadäquat aufbereiten (bspw. über Suchfunktionen)
- Pflege und Dokumentation im System selbst ermöglichen
- Instrument 1: Wissenslandkarten, beinhalten Wissensquellen und Wissensnutzer
- Instrument 2: interne Datenbank, beinhalten Vorlagen, Formulare, Muster
4. Positive Anreizsysteme
- Anreizsetzung zur Kooperation des Vorgängers als Wissensträger
- Zeitbudget zur Verfügung stellen, um volle Konzentration auf die Wissenssicherung und -weitergabe zu gewährleisten (bspw. für persönliche Treffen)
- Verknüpfung von Zielsetzungen des Wissensmanagements mit Vergünstigungen (bspw. durch Aufnahme in jährliche Beurteilung oder Arbeitszeugnis)
5. Erstellung eines Einarbeitungsplans
- Zentrale Rahmenvorgaben festlegen und dokumentieren (bspw. Musterablauf, Checklisten, Kernbeteiligte bei Einarbeitungsprozess)
- Verantwortlicher des Stellenwechsels (meist Vorgesetzter) passt Rahmenvorlagen entsprechend den Erkenntnissen aus dem Austrittsgespräch mit dem vorherigen Stelleninhaber für eine mögliche Weiterentwicklung der Aufgaben und Ziele der Stelle an
- Steuerung des Eintrittsprozesses erfolgt dezentral durch den Vorgesetzten
- Paten einsetzen, um Vorgesetzte zu entlassen und für die Erhöhung der Betreuungsqualität diese übernehmen die operative Einarbeitung
6. Interpersoneller Austausch für eine verbesserte Wissensweitergabe
- Institutionalisierung von Treffen zwischen den Beteiligten
- Einführungsrunde einrichten
- Räume und Möglichkeiten zum interpersonellen Austausch und Wissensverteilung schaffen bspw.:
- Kantine
- Kaffee- und Sitzecken
- Elektronische Pinnwände
- Diskussionsforen im Intranet
- Bekanntheit und Vorteile vorhandener Möglichkeiten kontinuierlich kommunizieren
7. Motivation des Nachfolgers
- Bspw. durch eine Probezeit
- Bereitschaft zu direktem Wissensaustausch kann durch die beschriebenen Instrumente erhöht werden
- Regelmäßige Gespräche zwischen dem Paten und dem neuen Mitarbeiter
–> Erhöht auch die wahrgenommene Arbeitszufriedenheit
8. Breites Bewusstsein für die Notwendigkeit des Wissensmanagements schaffen
- Leitungsebene aktiv involvieren
- Projektgruppe ?Wissensmanagement bei Stellenwechsel? oder/ und Wissensbeauftragten etablieren
–> Permanente Ansprechpartner
9. Kontinuierliche Evaluation
- Bewirkt Sicherstellung der Qualität und der Zielerreichung
- Überprüfung des Fortschritts im Prozess anhand von vordefinierten Zwischenschritten und jeweiligen Kriterien
- Austritts- und Einarbeitungspläne des Verantwortlichen für den Stellenwechsel werden von der Personalabteilung auf die Einhaltung von Rahmenbedingungen überprüft
- Prüfung von Checklisten des neuen Mitarbeiters und des Ausscheidenden am Ende des Einarbeitungs- und Austrittsprozesses durch die Personalabteilung und Feedback an den Vorgesetzen
10. Rolle der Vorgesetzten, Paten und Kollegen
- Erfolgsbeitrag durch Freundlichkeit und Einsatzbereitschaft
- Zeitbudgets für alle Beteiligten zur Verfügung stellen
- Anreizsetzungen durch Boni/ Incentives (bspw. durch Aufnahme eines Feedbackbogens, der vom neuen Mitarbeiter am Ende des Einarbeitungsprozesses ausgefüllt wird, in die jährliche Beurteilung)