Führungsrolle zwischen Rechtfertigung und Rechtsanmaßung

Für die großen Fehler und Störungen in der Führung ist fast immer ein verquertes Führungsverständnis verantwortlich.  

Unter- oder überfordern Sie Ihre Führungsrolle?

Haben Sie die Mitte zwischen Rechtfertigung und Rechtsanmaßung gefunden?

Rechtfertigung
Die Führungsrolle muss gerechtfertigt werden
Richtige Führungsrolle 
Die Führungsrolle im Gleichgewicht
Rechtsanmaßung 
Die Führungsrolle ?fertigt? dem Vorgesetzen Rechte aus.
Grundannahmen
Ich muss schon zeigen, dass der Richtige befördert worden ist. Im Inneren glaube ich nachweisen zu müssen, dass ich es verdient habe, Führungskraft zu sein. Ich bin Führungskraft, weil ich einen Auftrag bekommen habe. Ich bin nicht perfekt, versuche aber immer besser zu werden. Ich muss nicht besser, schneller etc. sein. Ich nehme Verantwortung für beides: Mitarbeiter und Ergebnis. Ich glaube, als Chef habe ich das eine oder andere Sonderrecht oder Privileg verdient. Ich lenke hier das Schiff, da kann man nicht immer auf alles oder alle Rücksicht nehmen.
Beschreibung Rollen
Bin ich in der Rolle nicht sicher, werde ich empfindlich. Ich suche nach Beweisen für meine Hypothese, nicht gut genug zu sein.

(Nur ein „Übermensch” hat es verdient andere zu führen)

Die Rolle gibt mir über den Führungsauftrag Verantwortung und Entscheidungskompetenzen.

(Die Führungsrolle entspricht einem Beruf, der wie jeder andere erlernt werden kann)

Da die Rolle das Recht gibt Privilegien zu bekommen, ist es ein Angriff und mein Ego, wenn ich sie nicht bekomme.

(Die Rolle als „Ego-Prothese”, wie ein Porsche oder die Villa)

Verhältnis Rolle/Ego
Das Ego soll die Sicherheit geben, die die Rolle nicht zu geben vermag. Ego und Rolle „missbrauchen” sich nicht gegenseitig. Die Rolle soll die Sicherheit geben, die das Ego nicht zu geben vermag
Verbindung von Rolle und Ego
Die Verbindung zerreißt, wenn das Ego die Rollenerwartungen nicht erfüllt. Die Verbindung zerreißt nicht, weil Erwartungen an Ego bzw. Rolle korrigiert werden können. Die Verbindung zerreißt, wenn die Rollen- und Statuserwartungen nicht erfüllt werden
Beispiele
Die Quellen der Beweise sind sehr unterschiedlich: Gut zu den Mitarbeitern sein. Gute Leistungen bringen. Immer besser sein als die Mitarbeiter. Immer die bessere Idee haben. Bessere Feedbacks von den Kunden bekommen. Besonders hart sein. Besonders lange arbeiten. Besonders kreativ und genial sein. Besonders gut den eigenen Bereich nach außen vertreten.

Vorbilder sind nicht selten Führungs-Archetypen wie „Held” oder „Vater”.

Offener Umgang mit Fehlern und Feedback von Mitarbeitern. Ständiges Lernen und Verbessern. Abgleichen von Erwartungen.

Sich entschuldigen und Fehler zugeben können. Verantwortung für den ganzen Bereich übernehmen.

Beispiele für Rollenerwartungen: Einladung zu bestimmten Meetings

Bestimmtes Hotelzimmer, Autos, die „angemessene” Aufmerksamkeit, Reihenfolge des Grüßens. Ansprüche steigen, werden bisweilen skurril, da das Umfeld des Chefs alle noch so ausgefallene Wünsche erfüllt. Der Chef hält das dann irgendwann für normal.

Privilegien werden schnell zur Gewohnheit und Selbstverständlichkeit (Reisen, Abfindungen)

Der Schritt zum Rechtsmissbrauch ist nicht weit. Regeln werden verändert. Man „steht über dem Gesetz”.

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Veröffentlicht in Allgemein.

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