Das Beste aus „Sorry“ von Kenneth Blanchard und Margret McBride

Zentrale Fähigkeit einer Führungskraft:
Sich entschuldigen können.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Richtig Entschuldigen will auch gelernt sein

 

 

 

Nicht selten ist die Unfähigkeit sich zu Entschuldigen die Ursache für E.D.E.K.A.
(Ende der Karriere)
 

Eine der wichtigsten Fähigkeiten einer Führungskraft ist Fehler zu erkennen, anzuzeigen und daraus zu lernen.

These1: Der erste und wichtigste Schritt: Erkennen, dass man einen Fehler gemacht hat.

Das heißt:
Die Bereitschaft, auf die eigene Version der Geschichte zu verzichten.

Zum Hintergrund: Ein Fehler- oder Entschuldigungsfall lässt sich in drei Bestandteile trennen: in Absicht und Verhalten auf meiner Seite und der Wirkung des Verhaltens auf der anderen Seite. Der Fehler liegt in der Regel nicht auf der Absichtsseite, sondern auf der Wirkung meines Verhaltens auf Seite des andern. Diese Wirkung habe ich nicht richtig oder vollständig abgeschätzt. Die Entschuldigung betrachtet und würdigt die Seite der Wirkung meines Verhaltens. Daher rührt die abwertende Wirkung von Rechtfertigung und Erklärung (Aber ich wollte doch nur…), da sie die Wirkungsseite vernachlässigt und den Fokus auf meine Sicht der Dinge bringt. Das ist aber das, was der Verletzte nicht hören will. Er möchte, dass seine Seite der Wirkung gesehen wird.

Es gehört Mut dazu, der Wahrheit ins Auge zu blicken. Die Wahrheit wirkt befreiend. Aber sie duldet keine Ausflüchte.

Wahrheit bedeutet hier, der Wirkung meines Verhaltens ins Auge zu blicken. Auch wenn es nicht meine Absicht oder Intention war.

These 2:
Eine Nicht-Entschuldigung sagt: mein Verhalten kann sich jederzeit wiederholen.

D.h., das Vertrauen kann nicht wieder hergestellt werden, weil ich ausdrücke, das ich mein Verhalten für normal halte.

These 3:
Eine Entschuldigung geht weit über Worte hinaus.

Es ist auch eine sichtbare Veränderung notwendig. Sie trägt das Versprechen in sich, das Verhalten nicht zu wiederholen.

Die Entschuldigung ist Vertrauens-Wiederherstellung.

These 4:
Eine Entschuldigung ist Ermächtigung.

Mit der Entschuldigung übernehme ich Verantwortung für die Wirkungen meines Verhaltens. Mit der Verantwortung mache ich mich unabhängig von anderen. Unabhängigkeit ist eine gesunde Form von Macht.

These 5:
Eine Entschuldigung beginnt mit Kapitulation und endet mit Integrität.

Kapitulation heißt zunächst den Anspruch darauf aufzugeben, Recht zu haben und der Wahrheit und den eigenen Fehlern ins Auge zu blicken. Wenn man kapituliert, löst man sich von der Geschichte, die man sich selbst eingeredet hat. (Die Geschichte war nicht falsch, sie war nur nicht vollständig.)

These 6:
Je länger Du eine Entschuldigung hinauszögerst, desto eher wird dir deine Schwäche als böser Wille ausgelegt.

Ein großes Missverständnis ist, dass eine Entschuldigung ein Zeichen von Schwäche sei. (Stimmt: wer Fehler macht, kann nicht Gott sein). Im Grunde steht hier Recht-Haben und Bestätigung gegen Integrität und Lernen.

Das Vermächtnis das du hinterlässt, ist das Leben das du lebst.

These 7:
Eine Entschuldigung sollte N.E.O. sein (Nicht-Ergebnis-Orientiert).

Es ist nicht wichtig, ob die Leute Dir verzeihen oder nicht, das wäre reine manipulierende Berechnung. Hinter der Entschuldigung steht im Kern die Erkenntnis, dass das Verhalten, das du gezeigt hast, nicht zu dem Menschen passt, der du sein willst.

These 8:
Lass den anderen wissen, dass du dich schlecht fühlst, weil nicht nur seine, sondern auch deine Werte verletzt worden sind.

Die beste Art sich bei dem zu entschuldigen, dem man Schaden zugefügt hat, besteht darin, zuzugeben, dass man einen Fehler gemacht hat. Man sollte sein schlechtes Gewissen zeigen und ihm erklären, wie man sein Verhatlen ändern will.

Mit jeder weiteren Entschuldigung wird einem bewusst, wie sich sein Verhalten auf andere auswirkt. Bescheidene Menschen denken nicht weniger gut von sich. Sie denken einfach nur weniger an sich (weil sie selbstsicherer sind).

Ein Fehler ist passiert und lässt sich nicht rückgängig machen, aber es lässt sich evtl . Wiedergutmachung leisten und man kann versuchen, das für die Beziehung notwendige Vertrauen wiederherzustellen.

Das Beste aus „Sorry“, ken Blanchard, Mc Bride, rowohlt
Subjektive Auswahl von Ulrich Grannemann, G+P
 

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Leserkommentar:

Dieser Artikel gibt das Licht, in dem wir die Wirklichkeit beobachten können.

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Veröffentlicht in Arbeitsmanagement.

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