Jeder fünfte Mitarbeiter hat innerlich gekündigt!

Roland Gruber – Gallup Engagement Index mit erschreckenden Zahlen: Die jährlich erhobenen repräsentativen Zahlen zur emotionalen Mitarbeiterbindung stellen den Unternehmen und ihren Führungskräften in Deutschland für 2010 – wie auch schon in den Vorjahren – kein gutes Zeugnis aus:

  • Nur 13 Prozent der Mitarbeiter haben eine hohe emotionale Bindung an ihr Unternehmen und sind bereit, sich freiwillig für ihren Arbeitgeber und dessen Ziele einzusetzen. Sie leisten vollen Einsatz, empfehlen Unternehmen und Produkte weiter, arbeiten kundenorientiert und machen Verbesserungsvorschläge.
  • 21 Prozent haben keinerlei emotionale Bindung und verhalten sich am Arbeitsplatz destruktiv zu Lasten der Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens.
  • 66 Prozent der Mitarbeiter sind emotional gering an das Unternehmen gebunden und leisten vor allem Dienst nach Vorschrift.

Die Folgekosten sind hoch. Für emotional ungebundene Mitarbeiter gilt:

  • Sie haben 27,8 Prozent höhere Fehlzeiten
  • 59 Prozent denken über einen Wechsel des Arbeitgebers in den nächsten 12 Monaten nach
  • Sie bringen kaum Anregungen für Verbesserungen ein
  •  45 Prozent würden ihren direkten Vorgesetzten sofort entlassen, wenn sie die Möglichkeit dazu hätten
Den jährlichen volkswirtschaftlichen Schaden, der dadurch entsteht, schätzen die Gallup-Experten auf etwa 125 Milliarden Euro!
Die Intensität der Mitarbeiterbindung hängt offensichtlich stark vom Führungsstil des Vorgesetzten ab. So vermissen vor allem ungebundene Mitarbeiter Feedback, Förderung und Motivation durch ihren Chef. Sie fühlen sich nicht ernst genommen. Die Vorgesetzten interessieren sich nicht für sie und ihre Meinung, blocken Ideen und Verbesserungsvorschläge ab.
Der Aussage „bei der Arbeit scheinen meine Meinungen zu zählen“ stimmten nur 2 Prozent der Mitarbeiter ohne emotionale Bindung zu.
Die Offenheit des Vorgesetzten für neue Ideen und Vorschläge sehen nur 8 Prozent als gegeben.
Die emotional stark gebundenen Mitarbeiter liegen bei diesen Fragen bei 71 Prozent bzw.
73 Prozent.
Marco Nink, Strategic Consulatant bei Gallup kommentiert die Ergebnisse so: „Ziel der Unternehmen muss es sein, den Anteil hoch gebundener Mitarbeiter zu erhöhen. Wichtigster Ansatzpunkt sind dabei die Führungskräfte. Sie müssen sich ihrer eigenen Stärken und Schwächen bewusst werden, um den Erwartungen und Bedürfnissen der Mitarbeiter gerecht zu werden. Dann ist der Grad der emotionalen Bindung veränderbar – unabhängig vom Ausgangsniveau.“

Mehr Informationen unter: www.gallup.de

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Veröffentlicht in Arbeitsmanagement.

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