Ulrich Grannemann – Reinhard Sprenger nennt in seinem Buch Mythos Motivation vier Formen unsauberen Motivierens, zu denen wir uns immer wieder gerne verleiten lassen. Mit vier B´s versucht er es auf den Punkt zu bringen.
Belohnen |
z.B. durch Leistungszulagen, Auszeichnungen, öffentliches Lob. Gut gemeinte Incentives können heftig nach hinten losgehen. |
Bestrafen |
Durch Aufmerksamkeits-, „Liebes“- Budget- und Projektentzug. |
Bedrohen |
Wenn… , dann wird Schlimmes passieren. Angst paralysiert die Mitarbeiter. Druck wirkt. Aber nur kurz. |
Bestechen |
Versprechungen, das „Hinhängen von Möhren“, Motivieren auf „Kredit“. „Nächstes Jahr bestimmt!…“ |
Vielleicht sind die vier B´s so beliebt, weil sie allesamt externe Motivatoren sind. Und ich komme mit einem Minimum an Kontakt mit den Mitarbeitern aus.
Die Frage ist natürlich provoziert. Wenn das die vier B´s sind, die zu vermeiden sind, was ist denn dann zu empfehlen? Vielleicht die drei E´s:
Erwartungen klären | Motivieren am grünen Tisch, ohne zu wissen, was die Mitarbeiter wirklich wollen ist grob fahrlässig und erzielt nicht selten gegenteilige Wirkung. Eine einfache Frage: „Was würde Sie motivieren“? |
Erwartungsunkraut jäten | Mitarbeiter tragen Ihre Erwartungen nicht sichtbar mit sich herum und sie trauen sich häufig nicht, die Erwartungen zu nennen. So sind es nicht selten alte Erwartungen, die als Erwartungsunkraut ihr demotivierendes Unwesen treiben. Wir hoch ist Ihre Zufriedenheit auf einer Skala von 1 bis 10? Welche Punkte fehlen? Welche davon sind erfüllbar, welche nicht? |
Ehrlichkeit | Mut und Ehrlichkeit, wenn Sie eine Erwartung nicht erfüllen können. Tut weh. Man muss sich entschuldigen. Ist aber wohl der einzige Weg, Vertrauen wieder zu gewinnen. „Ich habe die Situation falsch eingeschätzt und kann jetzt etwas nicht einlösen, das ich Ihnen in Aussicht gestellt habe.“ |