Was können wir von Steve Jobs lernen?

Ulrich Grannemann – Steve Jobs (siehe unten Biografie von W. Isaacson „Steve Jobs“) mag eher kein Vorbild für den Umgang mit Mitarbeitern gewesen sein. Aber er war ein begnadeter Marken- und Produktmanager. Und davon können wir uns bestimmt einige Scheiben abschneiden.

Hier einige Anregungen:  

Konzentriere Dich
 
Steve Jobs liebte Klausurtagungen (bis zu hundert Mitarbeiter) und Boards (zwingen zur Fokussierung). Eine seiner Fragen war: „Was sind die 10 wichtigsten Sachen, die wir als nächstes tun sollten?“ Die Führungskräfte kämpften um Ihre Punkte. Am Ende hatte er zehn Punkt auf der Pin-Wand gesammelt. Dann strich Jobs die untersten sieben Punkte und sagte: Wir können nur drei machen! Dem ist er treu geblieben. Es gibt nur ein einziges IPhone und das auch nur in zwei „Farben“.
 
Vereinfache
 
„Nicht alles Einfache ist gut. Aber alles Gute ist einfach.“ Vereinfachen ist eine hohe Kunst und harte Arbeit. Während Microsoft immer komplizierter wird, hat sich Apple immer wieder um die Vereinfachung verdient gemacht. Vielleicht war Jobs geprägt von seiner Atari-Zeit. Die Spiele mussten für „bekiffte Erstsemester funktionieren“: 1. Münze einwerfen, 2. Den Klingonen entkommen…
Er kam in ein Produktmeeting und machte den Vorschlag den Ein/Aus-Button weg zu lassen. Die Teilnehmer staunten und merkten, dass es ging. Beim anderen Meeting stand eine komplizierte Maske für ein Brennprogramm an der Wand. Steve Jobs ging an die Tafel und malt ein einfaches Rechteck und sagte: „So machen wir das! Man zieht die Datei in das Rechteck und drückt auf Brennen.“ Vom Nutzenkern her denken und nicht von der Weiterentwicklung der bisherigen Lösungen.
 
Übernimm Verantwortung
 
Apple fasste alles zusammen: Hard- und Software. Und auch die Peripheriegeräte. So endet die Verantwortung für das Funktionieren nicht an der nächsten Schnittstelle. Er sagte: „Die Leute sind beschäftigt. Sie haben besseres zu tun, als heraus zu bekommen, wie ihr Computer funktioniert.“ Wer ist unser „Kunde“, der Empfänger unserer Leistung? Und wie viel Verantwortung überlassen wir ihm? Was können wir für ihn einfacher machen (Anstatt ihm zu zeigen wie gut wir fachlich im Detail sind)?
 
Sprenge Grenzen
 
Bei der Fernsehserie Star Trek können Aliens durch Geisteskraft eine überzeugende, alternative Realität erzeugen: Das Realitätsverzerrungsfeld. Dieses Realitätsverzerrungsfeld wurde gerne zitiert, wenn mal wieder Unmögliches verlangt wurde. Das begann schon bei Atari, wo er ein Spiel in 4 Tagen entwickelt haben wollte, während sein späterer Partner Wozniak auf Monate beharrte. Es funktionierte trotzdem. Es ist wohl ein Teil seines Erfolges, dass er glaubte, dass normale Regeln für ihn nicht gegolten haben. Er drang immer wieder in das Scheinreich des Unmöglichen vor und verleibte es dem  Reich der Wirklichkeit ein. Dieser Glaube war gepaart mit einer unbändigen Ungeduld, unnachgiebigen Härte und verletzenden Reizbarkeit.  Sein Partner Steve Wozniak meinte, dass die Erfolge auch ohne so viel Terror möglich gewesen wären.
 
„Unverschämtheit ist des Schwachen Imitation von Stärke“.
 

Vor Nachahmung sei also gewarnt. Denn noch viel größer als dieser „Preis“ für seine Angetriebenheit war seine Fähigkeit, Loyalitäten durch seine Visionen und Erfolge zu schaffen. Mit dieser hat er nicht nur Wirtschaftsgeschichte geschrieben.

 

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Walter Isaacson

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ISBN-10: 357010124X

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Veröffentlicht in Arbeitsmanagement.

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