Vom Wesen des Erfolges

Ulrich Grannemann – Der Weg zum Misserfolg ist mit vielen Erfolgen gepflastert. Ein Blick auf Erfolg und Misserfolg.

Es gibt unzählige Studien und Bücher über Erfolg und Misserfolg. Ich erlaube mir heute einen ganz subjektiven und persönlichen Blick auf Erfolg und Misserfolg. Über zwei Jahrzehnte habe ich mehrere hundert Führungskräfte, teilweise über viele Jahre, begleitet und komme zu folgenden Thesen:
Der Erfolg ist ein Eichhörnchen
Erfolg ist das Ergebnis von Nachhaltigkeit und Hartnäckigkeit. Eintagsfliegen, Strohfeuer, einmaliges Raketenstarten bringt nur kurzfristige Ergebnisse. Fleiß und fester Glaube schlagen das Talent. Und: Alle Erfolgreichen sind bei dem geblieben, was ihnen Spaß macht. Erfolgreiche verzetteln sich nicht.
Der Misserfolg kommt oft von unerwarteter Seite
Menschen arbeiten, sind fleißig, tun alles nach bestem Wissen und Gewissen und plötzlich kommt der Misserfolg aus dem toten Winkel, aus einer Ecke, die man nicht beachtet, ja vielleicht gar verdrängt hat.
Die häufigsten Felder, aus denen sich der Misserfolg unbemerkt anschleicht, sind:
 
Leistungen, Output
Die anderen sind effizienter, haben sich still und stetig weiter entwickelt. Auf einmal sieht man, dass der Unterschied sehr groß geworden ist.
–>  Stetige Verbesserung, Engpassanalyse, Benchmark
 
Mitarbeiter/Team
Mitarbeiter sind lieb und nett und grüßen jeden Morgen. Und wir merken nicht, wie sich Demotivationen und Konflikte ansammeln. Aus dem Nichts werfen Mitarbeiter „ihre Sachen hin“.
–> Zwischengespräche
 
Strategie
Der Markt verändert sich langsam aber sicher. Man sieht zu spät, dass der Kunden-Nutzen auf anderen Wegen befriedigt wird.
–> Prämissenkontrolle
 
Selbstmanagement
Umgang mit sich selbst. Physische und psychische Gesundheit.
Nicht merken, dass man sich selbst ausbeutet, bis der Körper sich rächt.
–>  Erholung und Erholungsfähigkeit
 
Unternehmenspolitik
Bestimmen Seilschaften und „Flaschenzüge“ (Eine Flasche zieht die nächste hinter sich her) das Geschehen, entscheidet nicht mehr die Leistung über den Erfolg.
–> Netzwerken
 
Finanzen/Regeln
Die meisten Unternehmen scheitern an Aktionen von wichtigen Mitarbeitern und Partnern, die unerkannt gegen Regeln und Gesetze verstoßen oder an einer Finanzlücke.
–> Controlling-instrumente
Wir brauchen Frühwarninstrumente, die die toten Winkel ausleuchten.
Erfolg ist relativ
Wer beurteilt, was Erfolg ist? Ich selbst oder die Anderen? Ist es die Stelle mit möglichst vielen „Köpfen“ oder funktionierende private Beziehungen? Ich kenne einige unglückliche Vorstände und einige glückliche Führungskräfte trotz Karriereknick.
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Veröffentlicht in Führungsrolle.

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